Anpassung an den Klimawandel durch Teilhabe: Handlungsbereitschaft und operative Befähigung unterschiedlicher Milieus - AKT@HoMe
Die Folgen des globalen Klimawandels zeigen sich u.a. in einer Zunahme von Extremwetterereignissen wie Hitze, Dürre und Starkregen. Die Stadtbevölkerung ist insbesondere durch zunehmende Hitze betroffen. Eine nachhaltige Stadtentwicklung erfordert daher Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel sowie die Akzeptanz und Teilhabe der Stadtbevölkerung. Die Umsetzbarkeit und Wirksamkeit der Maßnahmen ist aufgrund der gegebenen Bedingungen räumlich unterschiedlich und geben einen Handlungsrahmen vor. Gleichzeitig sind Bewusstsein, Handlungsfähigkeit und Handlungsbereitschaft in verschiedenen gesellschaftlichen Milieus unterschiedlich stark ausgeprägt.
Bildungs- und Beteiligungsansätze bieten Zugänge zur Entwicklung eines erfahrungsgeleiteten Verständnisses von Risiken des Klimawandels für das urbane Leben. Daraus ergeben sich Möglichkeiten der aktiven Beteiligung und der sozialen und gesellschaftlichen Integration. Partizipation und Community-Building können schließlich die Handlungsbereitschaft zur dezentralen Umsetzung von Klimawandelanpassungsmaßnahmen erhöhen.
Das Ziel des Projekts "Anpassung an den Klimawandel durch Teilhabe: Handlungsbereitschaft und operative Befähigung unterschiedlicher Milieus (AKT@HoMe)" ist die Analyse milieubezogener Handlungsbereitschaft und Befähigung zur Teilhabe an Maßnahmen zur Anpassung und Mitigation des Klimawandels. AKT@Home vergleicht zwei Quartiere in Köln mit unterschiedlicher Sozialstruktur hinsichtlich ihrer Zugänge und Bereitschaft für eine wirksame und nachhaltige Teilhabe an der Klimaanpassung. Ein Untersuchungsraum ist das Quartier in der Neustadt-Süd um die Volksgartenstraße. Der andere Untersuchungsraum ist ein Quartier in Köln-Mülheim zwischen Wiener Platz/Bahnhof Mülheim und Keupstraße.
In den verschiedenen Arbeitspaketen wird zunächst eine Sozialraum- und Wahrnehmungsanalyse in den beiden Quartieren durchgeführt. Hierbei wird mit Hilfe von Fragebögen die Sozialstruktur der Befragten sowie Daten zu Bewusstsein, Bereitschaft und Befähigung zur Teilhabe an Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel erfasst. Mit Hilfe von Kartierungen wird gleichzeitig der Bestand und das Anpassungspotential naturbasierter Lösungen (NBS) analysiert. Zur Kompetenzbildung und Aktivierung zur Teilhabe werden in den beiden Quartieren kontinuierliche und Event-bezogene Bildungs- und Beteiligungsmaßnahmen angeboten. Hierzu gehört z.B. die Durchführung von Exkursionen für Bürger*innen, die Teilnahme an Stadtteilfesten u.ä. sowie die Integration von Schulen. In beiden Quartieren werden außerdem kontinuierliche Messungen von Klimaelementen wie Lufttemperatur, Wind, Luftfeuchte, usw. mit Hilfe eines Citizen Science Ansatzes durchgeführt. Die erhobenen Daten dienen einerseits der Aktivierung der beteiligten Bürger*innen, andererseits dienen sie der Kalibrierung und Validierung des Mikroklimamodells ENVI-met, mit dessen Hilfe erfasste Hitzetage im Projektzeitraum in den beiden Quartieren modelliert werden. Mit den gewonnen Ergebnisse lassen sich in Folge akteursbasierte Szenarien zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel ableiten und ggfs. in einer weiteren Projektphase modellieren.
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der TH Köln durchgeführt.
Projektlaufzeit: April 2024 - März 2026
Förderung: RheinEnergie Stiftung