Arbeitsgruppe Wirtschaftsgeographie und Globaler Süden
Schwerpunkt
Der durch die Globalisierung forcierte Strukturwandel und die zunehmende Interdependenz ökonomischer Prozesse stellen Regionen vor neue Herausforderungen. Dies führt zu einem gleichzeitigen Nebeneinander von Wachstum, Stagnation und Schrumpfung, und zwar in allen Teilräumen der Welt. Die Regionen unterschiedlichen Entwicklungsstandes stehen im Fokus unserer Arbeitsgruppe.
Unsere akteursbezogenen Forschungsaktivitäten konzentrieren sich auf folgende Themengebiete:
- Innovationsforschung: Technologische Aufwertungsprozesse entlang globaler Wertschöpfungsketten und in sehr unterschiedlich ausgeprägten regionalen Innovationssystemen, angefangen bei Metropolen bis hin zu ländlichen Räumen
- Transformationsforschung: Regionale Auswirkungen von Transformationsprozessen in Ländern, die sich im Übergang von einer Plan- zur Marktwirtschaft befinden und sich durch einen raschen Wandel der institutionellen Rahmenbedingungen auszeichnen
- Vulnerabilitätsforschung: Regionale Auswirkungen von Naturkatastrophen in Mensch-Umwelt-Beziehungen mit dem Ziel, ein besseres Verständnis über die Dynamik von städtischer und ländlicher Armut zu erhalten sowie neue Strategien zur nachhaltigen Reduzierung von gesellschaftlichen Unterschieden und räumlichen Disparitäten zu entwickeln
Regionale Forschungsschwerpunkte sind Europa sowie (Süd-)Ostasien und Afrika, mit laufenden Projekten in Vietnam, Thailand, Indonesien, China, Brasilien, Südafrika, Namibia, Sambia, Boswana, Tansania und Argentinien.
Aktuelles
Vom 12.11. bis zum 13.11.2024 haben die Promotionsstudent:innen der AG an einem Workshop zum Thema "Integrating Qualitative and Quantitative Approaches in Sustainability Research: Mutual Insights and Learning", organisiert von Prof. Dr. Javier Revilla Diez und Prof. Dr. Christina Bogner an der Universität Köln, teilgenommen. Der Workshop verfolgte das Ziel, qualitative und quantitative Methoden zu kombinieren, um die Komplexität der Nachhaltigkeitsforschung besser zu verstehen und innovative, interdisziplinäre Ansätze zu entwickeln.
Ndapewa Fenny Nakanyete, die über ein binational betreutes Promotionsprogramm (Cotutelle) zwischen der Universität zu Köln und der Universität von Namibia mit dem Projekt C01 Future in Chains verbunden ist, wurde am 9. Oktober 2024 im Rahmen der Graduierungsfeier der Universität von Namibia ihr binationaler Doktortitel verliehen. Ihre Dissertation mit dem Titel „Indigenous Knowledge for Sustainable Livelihoods: Evaluating Non-Timber Forest Product Value Chains for San Communities in Northern Namibia“ wurde gemeinsam von Prof. Revilla Diez von der Universität zu Köln und Prof. Kenneth Matengu von der University of Namibia betreut. Fenny Nakanyete sieht im Cotutelle-Doktorandenmodell einen wichtigen Schritt zur Entkolonialisierung, zur Förderung einer gerechten Aufteilung des geistigen Eigentums und zur Förderung der Forschung über postkoloniale Strukturen.
Wir freuen uns, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Dr. Linus Kalvelage ein Forschungsprojekt mit dem Titel "FGHyTransition: Fossil-Green Hydrogen Path Creation for Transformative Development" in Namibia und Vietnam bewilligt hat. Ziel des Projektes ist es, die multiskalaren Wechselwirkungen zwischen der entstehenden grünen Wasserstoffindustrie und der Öl- und Gasindustrie zu untersuchen, indem Akteure, Machtdynamiken und Abhängigkeiten analysiert werden, um die Chancen für eine grüne Industrialisierung in Regionen des Globalen Südens zu bewerten.
Die Publikation „Nation-state influence on tourism path creaton in Southern Africa“, die Mfundo Mlilo mit Prof. Revilla Diez und Prof. Michael Bollig verfasst hat, wurde im September 2024 in Regional Studies veröffentlicht. Sie untersucht die Entwicklung von Tourismuspfaden in den postkolonialen Staaten des südlichen Afrikas und speziell in den Grenzregionen Chobe, Victoria Falls und Sambesi. Aufbauend auf dem Konzept der Trinity of Change Agency zeigt sich, wie wichtig der Nationalstaat ist bei der Entwicklung des institutionellen Unternehmertums und der Auswirkung auslösender Ereignisse. Das Zusammenspiel zwischen regionalen Akteuren und einem reaktionsfreudigen Nationalstaat spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Tourismuspfaden.
Im August 2024 trafen Herr Prof. Revilla Diez sowie unsere wissenschaftlichen Mitarbeitenden Emma Galbraith, Ole Lück und Dr. Linus Kalvelage Vertreter*innen unseres langjährigen Kooperationspartners Ciem (Vietnam Institute of Central Economic Management) in Hanoi: die Präsidentin Dr. Tran Thi Hong Minh sowie die Mitarbeitenden Nguyễn Anh Dương und Đỗ Thị Lê Mai. Wir stellten unsere drei aktuellen Projekte zu Forschungen in Vietnam vor: Green Finance (Emma Galbraith), Energy Transition (Dr. Linus Kalvelage) und das langfristige sozioökonomische Panel-Projekt in Thailand und Vietnam (TVSEP) (Ole Lück).
Vom 21. bis 26. Juli 2024 nahm Dr. Linus Kalvelage am Summer Institute in Economic Geography teil, das dieses Jahr gemeinsam von Jamie Peck, Henry Yeung und Dariusz Woijzeck an der National University of Singapore organisiert wurde. Neben spannenden Diskussionen zur Zukunft der Wirtschaftsgeographie standen auch Tagesexkursionen auf dem Programm - unter anderem zum Jurong Island Industrial Park, einem Zentrum der globalen Öl- und Gasindustrie.
Prof. Javier Revilla Diez nahm während seines Forschungsaufenthaltes in Vietnam im Juli 2024 an der Annual international conference on Economy, Law, and Government 2024 (ELG2024) an der University of Economics in Ho-Chi-Minh-Stadt teil. Javier Revilla Diez organisierte eine Session über das langfristige sozioökonomische Panel-Projekt in Thailand und Vietnam (TVSEP) und präsentierte ein Paper, das er zusammen mit Franziska Sohns veröffentlicht hat: Explaining micro-enterprise survival in rural Vietnam: a multilevel Analysis. Weitere Details können Sie in diesem Video sehen.
Wir freuen uns, Leonie Hesselmann und Ole Lück in unserer Arbeitsgruppe begrüßen zu dürfen! Leonie Hesselmann forscht zum Projekt „Future in Chains - Socio-Economic Impacts of Growth Corridors“ mit einem besonderen Schwerpunkt auf die sozioökonomischen Auswirkungen globaler und regionaler Wertschöpfungsketten. Ihr Forschungsinteresse gilt dabei dem stärkeren Einbezug der lokalen Bevölkerung in regionale Entwicklungsprozesse. Ole Lücks Projekt ist eingebettet in das ebenfalls von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Langzeitprojekt Thailand Vietnam Socio Economic Panel (TVSEP), in dem insbesondere der Einfluss des Unternehmertums im ländlichen Vietnam und Thailand auf den Strukturwandel und die regionale Diversifizierung untersucht wird. Zu seinen Forschungsinteressen gehören regionale und globale Disparitäten und die Triebkräfte der regionalen Entwicklung im Globalen Süden.
Vom 24. bis 27. Juni 2024 nahmen Emma Galbraith und Mfundo Mlilo an der 10. Nordischen Geographenkonferenz mit dem Thema "Transitioning Geographies" in Kopenhagen teil, neben 450 weiteren Teilnehmenden aus ganz Europa. Sie diskutierten, präsentierten und stellten die Arbeit unseres Geographischen Instituts vor. Das sonnige Wetter und die Vernetzung mit angesehenen Wissenschaftler*innen trugen zu ihren positiven Erfahrungen bei. Wir freuen uns darauf, die gewonnenen Erkenntnisse anzuwenden.
Linus Kalvelage hat vom 6. bis 8. Juni 2024 an der Tagung des Arbeitskreises Energiegeographie in Marburg teilgenommen und einen Vortrag zum Thema „Interpath Relations in the Periphery: Green Hydrogen and the Oil Industry in Namibia“ gehalten. Seine Präsentation beleuchtete die Wechselwirkungen zwischen grünen Wasserstoffprojekten und der traditionellen Ölindustrie in Namibia und eröffnete spannende Perspektiven für die zukünftige Energieentwicklung in der Region.
Han Luong ist für eine Befragung von Studierenden seit März 2024 in drei Großstädten Vietnams: Thai Nguyen, Hanoi, and Ho Chi Minh City. Der vorab erstellte Fragebogen wurde über Zoom getestet, dann wurde eine erste Umfrage durchgeführt, bei der über hundert Fragebögen an Studierende auf verschiedenen Campus in den angegebenen Städten verteilt wurden. Derzeit läuft eine abschließende Umfrage, die darauf abzielt, eine beträchtliche Anzahl von Fragebögen von Studierenden zu sammeln. Diese wird voraussichtlich Mitte Mai 2024 abgeschlossen sein.
Infrastrukturen treiben die Entwicklung von Wirtschaft und Verkehr voran und erleichtern die Kommunikation und den Handel über Entfernungen hinweg. Die jüngste Bedeutung der Globalisierung, die durch Projekte wie die chinesische Road and Belt Initiative und digitale Infrastrukturen veranschaulicht wird, ist mit der künftigen Entwicklung verbunden. Herausforderungen wie Migration und Umweltveränderungen bieten jedoch neue Perspektiven. Der interdisziplinäre Workshop am 16. und 17. Mai wird sich mit Fragen rund um das Thema Infrastruktur befassen.
Im März 2024 war Mfundo Mlilo in vier Ländern - Sambia, Simbabwe, Botswana und Namibia - und sammelte Daten zur Einreise in der KAZA-Region, um die Touristenbewegungen im Rahmen unserer Forschung zum Wissenstransfer im Tourismus zu verfolgen. Dies baut auf Forschungen zum Tourismus auf, unter anderem auf der Namibia Tourism Expo, wie auf diesem Bild zu sehen ist.
On April 23, 2024 at 6 pm, a lecture evening will take place at International House, Kringsweg 6: "Insights into Myanmar's Conflict-Induced Displacement and Livelihoods Situations of Post-Coup Displaced Communities in Mae Sot, Thailand". Su Myat Thwe and Simon Becker will present the results of their empirical research in Mae Sot on the Thai-Myanmar border, Prof. Dr. Javier Revilla Diez will moderate the discussion. The event will be held in English. More information can be found here; and you can register here.
Vom 1. bis zum 3. März 2024 nahmen Prof. Javier Revilla Diez und Emma Galbraith an einem Workshop in Zhuhai, China teil. Ziel des Workshops war es, Wirtschaftsgeograph*innen der zwei Forschungsbereiche Globale Produktionsnetzwerke (GPN) und Globale Finanznetzwerke (GFN) zusammenzubringen und sich über ihre aktuellen Forschungsprojekte auszutauschen. In diesem Rahmen präsentierte Emma Galbraith nach einleitenden Worten von Javier Revilla Diez ihre Forschungsideen zur Analyse der Rolle von Finanzdienstleistern aus Singapur und deren regionalökonomischen Auswirkungen in Südostasien.
Namibia erfährt derzeit viel Aufmerksamkeit wegen groß angelegter Investitionen in grünen Wasserstoff, die Hoffnungen auf eine grüne Industrialisierung wecken. Gleichzeitig hat die Entdeckung großer Offshore-Ölfelder Namibia auf die Landkarte der globalen Öl- und Gasindustrie gesetzt, wobei die Küstenstadt Lüderitz im Zentrum beider Industrien liegt. Wie können diese beiden Industrien nebeneinander bestehen? Und was bedeutet dieser doppelte Energieboom für Namibias regionale Entwicklungspfade und Institutionen? Linus Kalvelage kehrte kürzlich von einer Forschungsreise zurück, um dies herauszufinden.
Wenn wir auf das vergangene Jahr zurückblicken, freuen wir uns darüber, mit einem so talentierten und motivierten Team an so vielen verschiedenen Projekten und Themen arbeiten zu können. Und wie es in unserer Arbeitsgruppe Tradition ist, versammelten wir uns auch 2023 kurz vor Jahresende zu einer kleinen Weihnachtsfeier mit leckerem Essen aus verschiedenen Ländern, Wein aus Spanien, Bier aus Deutschland und in diesem Jahr unserer neuen Tradition: Weihnachts-Bingo!
Die CO1-Crew hat die CRC-Klausur 2023 in Steinfeld vom 8. bis 10. November gerockt! Wir tauchten tief in die zweite Phase des Projekts CRC 228 ein (das 2025 abgeschlossen sein wird) und überprüften unsere Fortschritte. Besonders hervorzuheben sind die interdisziplinären Forschungsarbeiten, die die Zusammenarbeit zwischen den Projekten fördern. Zudem plant CO1 hat eine Sonderausgabe zum Thema Infrastrukturen und arbeitet an einer Reihe von Papieren, die unsere Teamarbeit verbessern sollen. #CRC228Magic #TeamCO1 #
Am 9. und 10. November 2023 nahm Emma Galbraith an der Jahrestagung des Arbeitskreises Industriegeographie in Naurod teil. Emma stellte das DFG-Projekt „Beyond offshoring: tradable services and regional value chains in the Global South“ vor und präsentierte erste eigene Forschungsideen, die sie im Rahmen ihrer Promotion weiterverfolgen möchte. Intensive Diskussionen und wertvolles Feedback rundeten die Tagung ab.
Vom 25. bis 30. September fand der Deutsche Kongress für Geographie in Frankfurt statt. Unsere Arbeitsgruppe präsentierte nicht nur eigene Forschungsarbeiten, sondern organisierte auch vier Fachsitzungen: Javier Revilla Diez leitete Sitzungen zu Ernährungsunsicherheit und der Rolle sozioökonomischer Szenarien in der Klimaanpassung; Linus Kalvelage fokussierte sich auf geographische Perspektiven zur Biodiversitätskrise und hinterfragte den aktuellen Stand der umweltorientierten Wirtschaftsgeographie. Die Diskussionen unterstrichen die Relevanz der Wirtschaftsgeographie für die Bewältigung globaler Herausforderungen und regten auch neue Forschungsperspektiven an.
Wir freuen uns, Emma Galbraith als neues Mitglied in unserer Arbeitsgruppe begrüßen zu dürfen! Emma Galbraith wird ihr Promotionsstudium unter der Betreuung von Prof. Javier Revilla Diez beginnen und die AG als wissenschaftliche Mitarbeiterin unterstützen. Im Rahmen des von der DFG geförderten Projekts „Beyond offshoring: tradable services and regional value chains in the Global South“ forscht sie zu regionalen Wertschöpfungsketten handelbarer Dienstleistungen und deren regionalwirtschaftliche Effekte in Südostasien.
Gemeinsam mit den Kollegen Grote, Kis-Katos und Thanh Nguyen organisiert Javier Revilla Diez den International TVSEP Data User Workshop, der am 12. und 13. September 2023 mit Teilnehmenden aus Südostasien und Deutschland online stattfinden wird. Das Thailand Vietnam Socio Economic Panel (TVSEP) ist ein Forschungsprojekt zum Thema "Armut und nachhaltige Entwicklung: Ein Langzeit-Panel-Projekt in Thailand und Vietnam, 2015 - 2024", finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Hier finden Sie weitere Informationen zur kostenlosen Teilnahme sowie das Programm zum Online-Workshop.
Vom 14. bis 17. Juni 2023 nahmen Ledys Franco, Carolin Hulke, Linus Kalvelage und Mfundo Mlilo an der Jahreskonferenz der Regional Studies Association "Transforming Regions: Policy and Planning for People and Places" in Ljubljana, Slowenien teil. Das Team präsentierte die laufenden Forschungsarbeiten unserer Arbeitsgruppe zu regionalen Wertschöpfungsketten, grüner Pfadentwicklung, Change Agency und Wachstumskorridoren. Intensive Diskussionen und eine wunderschöne Stadt machten diesen Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Heute möchte sich Herr Prof. Revilla Diez für den erhaltenen Lehrpreis bedanken:
„Ich fühle mich sehr geehrt und bin stolz darauf, von unserer Fakultät den Albertus-Magnus-Lehrpreis erhalten zu haben. Das ist eine große Motivation für mich, weiterhin zu versuchen, die Lehre interessant und herausfordernd zu gestalten. Diese Auszeichnung ist für mich etwas ganz Besonderes, da sie auf den Stimmen der Studierenden beruht. Herzlichen Dank dafür!“
Prof. Javier Revilla Diez, Dr. Carolin Hulke, Dr. Linus Kalvelage und Fenny Nakanyete haben vom 30.05-03.06 an der European Conference on African Studies (ECAS) an der Universität zu Köln teilgenommen. In unterschiedlichen Panels zu Themen wie dem potentiellen Beitrag regionaler Wertschöpfungsketten zur Ernährungssicherheit und Tourismus und Umweltschutz zu Zeiten der Covid-19-Pandemie haben sie ihre aktuellen Forschungsergebnisse präsentiert. In einer Podiumsdiskussion hat Fenny Nakanyete außerdem mit anderen internationalen Gästen über die Frage der Zukunft der Afrikastudien in Europa diskutiert.
Am 27.04.2023 hat der hybride CBNRM-Wissenschaftsworkshop für regionale und lokale Entwicklungsstrategien in namibischen Conservancies stattgefunden. Dabei haben Carolin Hulke, Linus Kalvelage und Javier Revilla Diez Einblicke in ihre Forschungsergebnisse über die Entwicklung von Tourismus und Landwirtschaft in Naturschutzgebieten in der Sambesi-Region (CRC228 "Future Rural Africa" - C01 "Future in Chains") geteilt. In einer Diskussion mit unterschiedlichen Interessenvertretern aus dem Landwirtschafts- und dem Naturschutz-/Tourismussektor wurden die Ergebnisse und künftige Entwicklungspfade für namibische Conservancies diskutiert.
Im Februar/März 2023 reiste Linus Kalvelage entlang der Küste Südafrikas und Namibias, um die jüngsten Investitionen in grünen Wasserstoff zu untersuchen. Er befragte Regierungsvertreter und Unternehmerinnen u. a. in Kapstadt, Lüderitz, Walvis Bay und Windhoek zu den Chancen, grünen Wasserstoff als Treiber für Investitionen zu nutzen, sowie den Herausforderungen der Energiewende wie den hohen Kosten der benötigten Technologien, der im Augenblick noch fehlenden Infrastruktur sowie den Mangel an hierfür benötigten Fachkräften.
Bei seiner Feldforschung in Subsaha-Afrika spricht Mfundo Mlilo mit Unternehmer*innen und politischen Entscheidungsträger*innen, um die Entwicklung der touristischen Wertschöpfungsketten zu verfolgen, und vergleicht die Tourismusentwicklung in Namibia, Botswana und Simbabwe. Hierbei konnten wichtige Erkenntnisse über die Rolle der verschiedenen Akteur*innen in der Tourismusentwicklung gesammelt werden.
„Development beyond global integration?“ - Austausch von Ergebnissen
Zum Abschluss der ersten Phase des SFB „Future Rural Africa“ hat Carolin Hulke gemeinsam mit Javier Revilla Diez im Februar 2023 die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit in Feedback Workshops mit lokalen Akteur*innen geteilt. In Kooperation mit der Zambezi Horticulture Association (ZAHOPA) organisierten sie Diskussionsrunden in den ländlichen Gebieten der Zambezi Region, Namibia. Diese brachten Kleinbäuer*innen zusammen mit Akteur*innen der Conservancies, um die Verbindungen zwischen Naturschutz und Landwirtschaft zu diskutieren. Die Ergebnisse wurden außerdem mit Stakeholdern in Windhoek und der Zambezi Region geteilt, um den Impact des Forschungsprojektes zu erhöhen und zur nachhaltigen Gestaltung von Entwicklungspfaden beizutragen.
Am 19. Januar 2023 hielt Prof. Javier Revilla Diez an der London School of Economics einen Vortrag über die Entwicklungskorridore, die in den letzten Jahrzehnten in Afrika eingerichtet wurden. Dies sollte zu mehr Wissen und Wohlstand führen, doch die Umsetzung ist nicht immer leicht, und nicht alle profitieren von steigenden Umsätzen. Herr Revilla Diez erläutert die Gründe der ungleichen Verteilung von Gewinnen am Beispiel von Namibias Tourismusindustrie. Hier bräuchte es mehr Investitionen, mehr nationales Engagement und mehr Führung auf lokaler Ebene.