zum Inhalt springen

INGENIoS: Indo-German Network Interaction of Scientists

Finanzierung: DAAD

Ziele

  • Entwicklung und Etablierung interdisziplinärer Forschungs- und Lehrkooperationsformate
  • Intensivierung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit auf institutioneller Ebene
  • Einbeziehung weiterer Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft

Das Hauptziel von INGENIoS ist der Aufbau integrierter und interdisziplinärer institutioneller Beziehungen zwischen der Universität zu Köln (UoC) und dem Indian Institute of Science (IISc) in Bangalore. Basierend auf vorausgegangenen Erfahrungen in der Zusammenarbeit (z. B. gemeinsamen Workshops) zwischen der UoC und dem IISc wurde als Kernthema das Deutsch-Indische Netzwerk für Umweltsystem-Hydrologie identifiziert. Der Begriff „Umwelt“ impliziert einen integrativen Umweltansatz, der sowohl die naturwissenschaftliche als auch die sozialwissenschaftliche Perspektive einbezieht. Der Begriff „System“ impliziert einen Systemansatz, der eine methodenbasierte Systemanalyse mit besonderem Schwerpunkt auf der Untersuchung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen zur Analyse von Änderungsszenarien der Wasserversorgung und des Wasserbedarfs ermöglicht. Dies beinhaltet eine rechnergestützte Komponente (Scientific Computing), eine technische Komponente (z B. Wasserfiltration und -reinigung) sowie eine Anwendungskomponente. Schließlich impliziert der Begriff „Hydrologie“ den Fokus auf Wasser. Diese Thematik erfordert das Fachwissen verschiedener Disziplinen und die interdisziplinäre Integration. Daher unterstützt dieses Projekt die Entwicklung institutioneller Partnerschaften, welche eine große Teilnehmeranzahl umfassen. Dieser Ansatz unterstützt die Entwicklung koordinierter Forschungs- und Lehrprojekte sowie bilaterale Partnerschaften zwischen einzelnen Fakultäten und Disziplinen. Das aufgeführte Kernthema vereint die Kompetenzen beider Institutionen, was für die Bildung und Forschung sowie in Bezug auf die Anwendungskomponente von beiderseitigem Nutzen ist, und ermöglicht auf diese Weise auch die Zusammenarbeit mit sämtlichen internationalen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft, nicht nur in Deutschland und Indien.

Im Rahmen des INGENIoS Projekts wurde die internationale digitale Lehr- und Lernplatform (IDEaL) entwickelt, die kooperative internationale Lehre auch ohne Mobilität ermöglicht. Dieses kooperative Lehrformat erfreut sich bei den Studierenden großer beliebtheit, wie Evaluationen der mit dieser Methode durchgeführten Lehre belegt. Für nähere Informationen wird auf die IDEaL Webseite verwiesen.

Beide Institutionen (IISc, UoC) und ihre lokalen Partner (z. B. ABC-J Geoverbund, Universität für Agrarwissenschaften in Bangalore) sind etablierte Forschungseinrichtungen mit einem besonderen Schwerpunkt in den Themenbereichen Umweltforschung, Hydrologie und Scientific Computing. Während das IISc aktuell entsprechende Forschung für das Kabini-Einzugsgebiet betreibt, so wird im Geoverbund auf ähnliche Weise das Rur-Einzugsgebiet untersucht. Die Gemeinsamkeiten dieser beiden Forschungsansätze und die großen Unterschiede in den klimatischen und gesellschaftlichen Bedingungen bieten besondere Vorteile und Synergien für die koordinierte Forschung. Um eine nachhaltige Integration in die Lehr- und Bildungsstruktur der UoC zu ermöglichen, wird der Internationale Master für Umweltforschung (IMES) als etablierte Studienstruktur genutzt.

Ein Forschungsschwerpunkt liegt auf Oberflächen- und Grundwasserwechselwirkungen. Die nicht nachhaltige Wassernutzung in Bezug auf Quantität und Qualität ist ein zentrales Problem in Indien und erfordert strategisches Handeln aller eingebundenen wissenschaftlichen und anwendungsnahen Akteure. Eine Übernutzung des Grundwassers ist nicht unvermeidlich. Den regionalen Interessensgruppen und Entscheidungsträgern müssen zuverlässige Informationen zum aktuellen Stand dieser Ressource (z. B. Grundwasserspiegel, Vorhersagbarkeit des Abflusses) zur Verfügung gestellt werden. Stakeholder-Attribute beziehen sich unter anderem auf Ressourcenabhängigkeit, gemeinsames Verständnis der Ressourcennutzung, Vertrauensnormen, Autonomie und Organisationserfahrung. Daher müssen die Mensch-Umwelt-Wechselwirkungen besser verstanden und vorhergesagt werden, und die Kompetenzen der Stakeholder weiterentwickelt werden, um zu einer gemeinsamen Wassermanagementstrategie beitragen zu können. Dies erfordert integrative Modellierungen sowie Bildung und Kapazitätsaufbau.