Freisetzung von sechswertigem Chrom aus Erzverarbeitungsrückständen aus belasteten Böden in Indien
Prof. Dr. Tim Mansfeldt, Exam. Geogr. Katrin Matern
Chrom (Cr) wird durch anthropogene Tätigkeiten der Umwelt in hohem Maße zugeführt. Ein markantes Beispiel ist die Industriestadt Kanpur im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh, wo große Mengen chromhaltiger Abfälle illegal deponiert wurden. In diesen Abfällen ist toxisches sechswertiges Cr in signifikanten Mengen enthalten und beeinträchtigt im starken Maße die Qualität der umgebenden Böden, Sedimente und Grundwässer. Hauptziele des Projektes sollen neben einer Festphasen-Speziierung von Cr in den Abfällen auch die Klärung des Auswaschungsverhaltens von Cr sein. Das Auswaschungsverhalten wird in Säulenversuchen unter ungesättigten Bedingungen mit Flussunterbrechungen untersucht, in denen Monsunregenereignisse simuliert werden. Durch geochemische Modellierung können das Auswaschungspotenzial und die Kinetik der Chrom-Freisetzung aus den Abfällen abgeschätzt werden. Ein weiteres wichtiges Ziel des Projektes ist die Untersuchung der räumlichen Verteilung, Speziierung und Löslichkeit von Cr in der Umgebung der Deponien.
Fördernde Stelle: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Ma 2143/14-1)
Laufzeit: Oktober 2013 bis September 2016