Verteilung und Dynamik von stabilen Eisenisotopen in einem Boden mit ausgeprägten Redoxgradienten
Prof. Dr. Tim Mansfeldt, Dr. Stephan Schuth
Reduziertes Eisen (Fe) kann in Bodenlandschaften der Niederungen entlang eines Redoxgradienten im km-Maßstab verlagert werden. In Senken kommt es infolge eines kapillaren Aufstiegs zu einer Fe-Oxidation und nachfolgender Fällung als Eisen(hydr)oxid (Fe-Oxid). Im Lauf der Zeit kann Fe als verfestigter oberflächennaher Raseneisenstein akkumulieren. Weil Grundwasser¬schwankungen erheblich sein können, befinden sich die Fe-Oxide in einem fortwährenden Prozess der redoxkontrollierten Lösung und Fällung. So kommt es in diesen Böden (Brauneisengleye) zu einer vertikalen Verteilung unterschiedlich kristalliner Fe-Oxide im cm-Maßstab. Vermutlich findet bei diesen Prozessen eine Isotopenfraktionierung des Fe statt, die bislang nicht untersucht worden ist. Ziel des Projekts ist es, ein besseres Verständnis der Entstehungs- und Anreicherungsprozesse der Fe-Oxidpräzipitate in dieser redoximorphen Umgebung zu erreichen. Dies soll durch die Untersuchung der stabilen Fe-Isotope mittels Multikollektor induktiv gekoppelter Plasma-Massenspektrometrie (MC-ICP-MS) in der festen und der flüssigen Phase eines Brauneisengleys im Münsterland erlangt werden (Massenbilanz der Fe-Isotope). Mikrokosmen-Experimente im Labor unter kontrollierten Redoxbedingungen sollen ermöglichen, die wesentlichen Einflussfaktoren für die Ausfällung und Auflösung der Fe-Oxide und die dabei auftretenden Isotopenfraktionierungen zu rekonstruieren (Prozesse der Fe-Fraktionierung).
Fördernde Stelle: DFG
Laufzeit: Januar 2008 bis Dezember 2010