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SeismoGIS

Das SeismoGIS Projekt ist eine Kooperation zwischen der Arbeitsgruppe GIS & Fernerkundung des Geographischen Instituts der Universität Köln, unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Georg Bareth, und der Erdbebenstation Bensberg, unter Leitung von Herrn PD Dr. Klaus-G. Hinzen.
Im Einzelnen wird das Projekt von Christian Willmes (Programmierung) und Johannes Weskamm (GIS) entwickelt.


Die Software SeismoGIS ist eine in Visual Basic geschriebene Extension für das DesktopGIS ArcGIS der Firma ESRI. Die Software wurde unter Verwendung der ArcObjects-Bibliothek implementiert und bildet eine Schnittstelle zwischen den durch die SEISAN Software des Stationsnetzes generierten Erdbebendaten und der umfangreichen Datengrundlage des für die Erdbebenanalyse aufgebauten GIS.

Screenshot der SeismoGIS Toolbar

Die Software bietet vor allem Hilfe bei der Visualisierung und Verortung der aktuellen Erdbebenereignisse. Bisher haben die Mitarbeiter der Erdbebenstation die Ereignisse anhand der durch das Messsystem bereitgestellten geographischen Koordinaten, auf analogen Karten oder in jüngerer Vergangenheit mit Hilfe der Digitalen Top50 Nordrhein-Westfalen abgegriffen, um das Ereignis nach der nächstgelegenen Ortschaft zu benennen. Die Vektordaten im GIS und die implementierten Funktionen der programmierten ArcMap-Erweiterung erlauben eine einfache Abfrage der geologischen, seismologischen und topographischen Gegebenheiten und erleichtern dadurch den Mitarbeitern der Erdbebenstation die tägliche Routinearbeit.


Dem GIS liegen die folgenden Daten zur Visualisierung der Erdbebenereignisse zu Grunde:

  • Geologische Übersichtskarten (Vektor)
  • DLM 250 (Vektor)
  • VG 250 (Vektor)
  • SRTM-3 / DGM 250 (Raster)
  • Postleitzahlbezirke (Vektor)
  • Landsat Satellitenbilder (Raster) 
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Datenflussdiagramm

Zur Visualisierung der Erdbebendaten wird eine ASCII-Datei, welche durch die SEISAN Software des Stionsnetzes generiert bzw. aktualisiert wird, in regelmässigen Abständen oder auf Benutzerwunsch ausgelesen und die Daten in eine MySQL-Datenbank gespeichert. Zu jedem Ereignis werden über 20 Werte wie Koordinaten, Magnitude, Zeitpunkt, Fehler, Ausbreitungsgeschwindigkeit etc. gespeichert. In der Extension stehen Funktionen (z. B. nach Datum/Uhrzeit, nach Magnitude sortiert, Ereignisse innerhalb einer Region etc.) mit deren Hilfe man sich die Daten aus der Datenbank visualisiernen lassen kann.

Für die Zukunft ist ein WebGIS für die Internetseite der Erdbebenstation (http://www.seismo.uni-koeln.de) geplant, sowie die Einbindung eines geologischen 3D-Untergrundmodells zur dynamischen Generierung geologischer Schnitte vorgesehen. Weitere Funktionalitäten um z. B. mittels geostatistischer Funktionen dynamisch das seismische Risiko berechnen zu können sind auch in Planung.

Literatur:

WILLMES, C. und WESKAMM, J. (2007): SeismoGIS - Ein GISTool zur Analyse von Erdbebendaten für die Erdbebenstation der Universität zu Köln. - Proc. AGIT'2007, Wichmann: Heidelberg.