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1. Rechenanlage Stegwiese

Standort Rechenanlage (► als Audiodatei)

Sie befinden sich am Standort Rechenanlage Stegwiese des Flehbach LEAPs.

Ab dem Zusammenfluss von Flehbach und Bruchbach / Frankenforstbach wird dieser Bach Faulbach genannt. Der Name deutet darauf hin, dass der Bach mit wenig Gefälle (ca. 2 – 3 0/00) und wenig Strömung fließt und deshalb für den Antrieb von Mühlen nicht geeignet war, also sozusagen faul dahinfließt. 

Ab hier wird der Faulbach in einer unterirdischen Verrohrung bis zum Rhein geführt. Damit der Kanal nicht durch große Feststoffe, wie z.B. Äste o.ä. verstopft (= verklaust) , wurde vor der Verrohrung eine Rechenanlage installiert. Der Rechen fängt alle größeren Frachtstoffe des Faulbach ab. Die Rechenanlage springt automatisch an, wenn der Wasserstand aufgrund einer Verklausung ansteigt. Hier wird auch der Abfluss des Faulbachs von der StEB gemessen. Dies erfolgt über eine Wasserstands- und Geschwindigkeitsmessung.

Dieser Standort liegt in der ehemaligen Aue, also dem Bereich, der bei Hochwasser überflutet wird. Heute ist die Wahrscheinlichkeit einer Überschwemmung durch die Regulierung des Baches als gering einzustufen. Hochwasserrückhaltebecken schützen vor der Hochwassergefahr. An den kleinen Zuflüssen zum Rhein können insbesondere lokale Starkniederschläge (z.B. Gewitter) zu Hochwasser führen. Bei Starkniederschlägen ist die Niederschlagsintensität höher als die Infiltrationskapazität des Bodens, es regnet also schneller als das Wasser in den Untergrund infiltrieren kann.  Die Häufigkeit von Starkniederschlagsereignissen nimmt mit dem Klimawandel zu. Es ist also für die Hochwasservorsorge wichtig, dass möglichst viel Wasser in den Untergrund infiltrieren kann. Die Entsiegelung der Landschaft, also das Ersetzen von wasserundurchlässigen, versiegelten Oberflächen (z.B. Betonsteine) durch wasserdurchlässige Oberflächen (z.B. Rasenstein) hilft, Hochwasserrisiken zu reduzieren. Gleichzeitig schützt ein gut gefüllter Grundwasserspeicher bei Dürre vor dem Trockenfallen der Bäche.

Wenn Sie den Abfluss und die Fließgeschwindigkeit im Faulbach schätzen möchten, hilft Ihnen diese App. Dabei lernen Sie auch das Verfahren nach Manning und Strickler zur Abflussbestimmung kennen. Das Gefälle des Faulbachs können Sie hier mit 2,5 0/00 in der App eingeben.

Aufgrund der Wasserführung im Kanal ist der Faulbach gewässerökologisch als vollständig verändert einzustufen. Als Lebensraum für Tiere und Pflanzen ist dieser Abschnitt also völlig ungeeignet. Der gesamte Faulbach ist gewässerökologisch stark bis vollständig verändert. Heute wird ein guter gewässerökologischer Zustand der Fließgewässer angestrebt. Informationen zur Gewässerstrukturgüte finden Sie ebenfalls im ELWAS Informationssystem. Sie können sich auch selbst ein Bild von der Gewässerstrukturgüte des Faulbachs machen. Hier ist eine stark vereinfachte App und eine App für die Detailanalyse der Gewässerstrukturgüte.

Die nächste Station des Flehbach LEAPs ist flussaufwärts die Station Sportplatz.

Weiterführende Literatur sowie Quellenangaben finden Sie hier.

Standorte