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7. Brück - Merheimer Bruch Ost

Standort Brück - Merheimer Bruch Ost (► als Audiodatei)

Sie befinden sich am Standort Brück-Merheimer Bruch des Flehbach LEAPs.

Das Brück-Merheimer Bruch ist ein trockengefallener ehemaliger Rheinarm und wäre aufgrund seiner tiefen Lage im Naturzustand ein Feuchtgebiet bzw. Niedermoor. Das Bruch wurde ursprünglich zur Gewinnung von Schilf, Weidenzweigen und z.T. auch Torf genutzt. Zeitweise verkauften Anwohner Blutegel, Froschschenkel sowie Fisch auf den Kölner Märkten. Im Frühling brachte man Eisblöcke für die Kühlung in die Kölner Brauereien. Die Bruchgebiete waren aber auch Ursprung für zahlreiche Sagen und Legenden, und insbesondere den Kindern diente er als natürlicher Abenteuerspielplatz. Allerdings wurde auch die Gesundheit der Bewohner in den umliegenden Dörfern stark beeinträchtigt. Die Bruchgebiete waren nämlich geeignete Brutgebiete für Mücken, die eine (harmlose) Form der Malaria übertrugen. Seit 1860 begann man daher mit der Entwässerung des Brück-Merheimer Bruches. Dazu wurden zunächst der Faulbach, später auch Flehbach und Bruchbach tiefer gelegt, um das Wasser des Bruchs abzuleiten. Mit Hilfe der Anlage von Entwässerungsgräben gelang es in den 1930er Jahren letztendlich, das Sumpfgebiet trocken zu legen und das Bruch als Weideland nutzbar zu machen. Dadurch war aber nicht nur die Mückengefahr beseitigt, sondern auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten der Feucht- und Auengebiete verschwanden. Zudem wurde durch die Trockenlegung der Moore CO2 frei gesetzt. Die Bäche wurden zu leblosen Gerinnen in Betonkorsetten. In Folge kam es bei längeren Niederschlagsperioden oder bei Schneeschmelze zu erheblichen Überschwemmungen von Köln-Brück und den umgebenden Feldern. Zuletzt war dies 1961 der Fall. Erst die Errichtung des Hochwasserrückhaltebeckens östlich der Erker Mühle Ende der 1960er Jahre brachte hier eine Verbesserung. In den 1960ern und 1970ern wurde die Flehbachaue südlich des Brücker Marktplatzes zu einem Freizeit- und Erholungsgebiet mit Sport- und Spielplatz, Grillplatz und weiteren Freizeiteinrichtungen ausgebaut. Erst Mitte der 1980er Jahre begann man über die Folgen der Trockenlegung des Bruches und den Ausbau der Bäche nachzudenken. Der naturnahe Ausbau des Flehbachs wurde geplant aber nicht verwirklicht, da man im Untergrund auf die Altlast von alten Hausmülldeponien traf.

Kartieren Sie hier doch einmal die Vegetation und stellen Sie fest wie unterschiedlich Landnutzungstypen gerade in der Stadt sein können. Sie können hier auch sehr gut die Phänologie der Vegetation oder die Gewässerstrukturgüte bestimmen. Untersuchen Sie selbst den Zustand des Flehbachs hier und vergleichen Sie den Zustand mit anderen Standorten.

Die nächste Station des Flehbach LEAPs ist flussabwärts die Station Merheimer Bruch West und flussaufwärts die Station Brücker Marktplatz.

Weiterführende Literatur sowie Quellenangaben finden Sie hier.

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