Community-Building durch Umweltbildung: Analyse und Dokumentation der Klimaleistung des städtischen Grüngürtels durch Bürgerpartizipation und Bildung an außerschulischen Lernorten (CUbiK)
Soziale und gesellschaftliche Integration braucht Anlässe, Orte und Gelegenheiten zur Teilhabe. Das Entdecken, Erleben und Lernen im eigenen Lebensumfeld schafft Zugänge zur Gemeinschaftsbildung. Aus dem Themenfeld Klimaleistung des städtischen Grüns ergibt sich das übergeordnete Thema dieses Projekts: „Community-Building durch Umweltbildung“.
Der Klimawandel und seine Auswirkungen sind eine in der Öffentlichkeit besonders präsente Aufgabe, die der Partizipation durch Bürger*innen bedarf. Die auf aktiver Teilhabe gründende Umwelterfahrung ist essentiell für die Wertschätzung und Verbundenheit mit dem eigenen Lebensumfeld. Daraus entsteht ein gestärktes Interesse an und eine größere Befähigung zur aktiven Mitwirkung an Gemeinschaftsaufgaben, welches Grundlage unserer demokratischen und partizipativen Gesellschaftsordnung ist.
Forschend-Entwickelndes Lernens ist sowohl im informellen Kontext der Bürgerwissenschaften als auch im formellen Bildungskontext (z.B. Schule, Universität) einsetzbar. Die moderne Informations- und Kommunikations-Technologie (ICT) schafft neue individualisierte, aktivierende, orts- und kontextspezifische Zugänge, die es im Sinne der Ziele der Grünen Infrastruktur Köln zu nutzen gilt.
Die vorrangigen Ziele des Projekts sind es, durch ein integriertes Konzept, dass Umweltbildung mit Partizipationsmöglichkeiten und wissenschaftlicher Analyse verbindet,
- den Bürgern*innen die Bedeutung des Grüngürtels insbesondere mit Blick auf die Klimaleistung des Grüngürtels verständlich zu machen,
- Möglichkeiten der Mitwirkung zur Erreichung der Klima- und Umweltschutzziele aufzuzeigen und
- durch Messungen mit Klimamessstationen sowie Messungen und Beobachtungen der Beteiligten unter Nutzung von Smartphone-Apps die Klimaleistung des Grüngürtels zu dokumentieren und die Daten zur Analyse den Bürger*innen, Schüler*innen und Wissenschaftler*innen verfügbar zu machen.
Durch die unmittelbare Beteiligung von Schüler*innen sowie Bürger*innen am Projekt wird nicht nur die Methode zur Untersuchung der Klimawirkung unterschiedlicher Stadtstrukturen (z.B. dicht bebaut vs. locker bebaut, vegetationsfrei vs. vegetationsbedeckt, versiegelt vs. unversiegelt) für die Beteiligten nachvollziehbar. Es werden auch Möglichkeiten erkennbar einen eigenen Beitrag für eine klimaangepasste Stadtentwicklung zu leisten. Zudem wird das Verständnis und damit die Akzeptanz für städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen durch die aktive Teilhabe im Prozess des Forschend-Entwickelnden Lernens erhöht.
Der rechtsrheinische Grüngürtel eignet sich als Untersuchungsraum besonders gut. Dieser Raum zeichnet sich durch seine unterschiedliche naturräumliche Ausstattung (z.B. Auen, Niederterrasse, Königsforst, Wahner Heide), seine große Vielfalt anthropogener Überprägung (z.B. Bauschutthalden, Gewässerverbau, Kiesabbau) und sein heterogenes gesellschaftliches Umfeld aus. Dadurch entsteht eine Vielzahl unterschiedlicher stadt-klimatologischer und stadt-ökologischer Potentiale mit verschiedenartigen Möglichkeiten gesellschaftlicher Partizipation sowie sozialer und kultureller Integration.
Es wird ein dreistufiges Konzept verfolgt, mit a) Umwelterfahrung durch Messen und Experimentieren an schulischen und außerschulischen Lernorten, b) Umwelterleben auf Lern-, Erlebnis- und Aktiv-Pfaden (LEAPs) und c) Aktivierung und Teilhabe durch Nutzung moderner ICT Technologie und Smartphone-Apps. Das Projekt ist Teil der Initiative der Stadt Köln Grüne Infrastruktur Köln „Vielfalt vernetzen“ und wird im Projektteil "Klimaleistungen des Äußeren Grüngürtels" gemeinsam mit der Stadt Köln durchgeführt.
Dieses Projekt wird durch die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen gefördert.