zum Inhalt springen

Palmölplantagen in Malaysia – Unser Besuch bei FELDA

© Niklas Elverich

In etwa der Hälfte aller verpackten Produkte im Supermarkt befindet sich Palmöl. Palmöl wird in der Chemie und Pharmazie für die Strom- und Wärmeerzeugung sowie für die Erzeugung von Biodiesel verwendet. Zudem ist Palmöl das weltweit am meisten produzierte und konsumierte Pflanzenöl (Schouten et al. 2023: 1; Awoh et al. 2023: 1). Malaysia ist nach Indonesien der größte Palmölproduzent der Welt (Schouten et al. 2023: 1). Ursprünglich stammt die Ölpalme (Elaeis guineensis) aus Westafrika und wird seit 1917 in Malaysia kultiviert (Awoh et al. 2023: 1).

Die Palmölindustrie Malaysias wird zu etwa 60%von privaten Anbaubetrieben dominiert, 40% davon sind Kleinbetriebe (Abazue et al. 2015: 483). Das Kleinbauernsystem des Landes wird von der 1956 gegründeten „Federal Land Development Authority“ (FELDA) geleitet (Abazue et al. 2015: 483). Ziel der Gründung von FELDA war insbesondere die Diversifizierung des Agrarsektors im Land, um die Armut der landlosen Familien zu verringern (Abazue et al. 2015: 483). Den Teilnehmer*innen wurden ein 4 Hektar großes Grundstück sowie ein Haus mit einem eigenen Garten gegeben (Abazue et al. 2015: 483). Zudem stellte FELDA den Kleinbetrieben Kredite und Betriebsmittel, wie beispielsweise Ölpalmensamen, Düngemittel und Pestizide, zur Verfügung (Abazue et al. 2015: 483). Seit der Gründung von FELDA wurde die Plantagenfläche zunehmend vergrößert und weist heute eine Fläche von etwa 750.000 Hektar auf (Abazue et al. 2015: 483).

Am 14.02.2024 wurde uns die Möglichkeit geboten, Einblicke in Malaysias „Federal Land Development Authority“ zu erhalten. Nachdem wir mit selbstgebastelten Kronen aus Palmölblättern feierlich empfangen wurden, präsentierten uns Gruppen aus SchülerInnen und DorfbewohnerInnen traditionelle Tänze. Am Ende der Vorstellung wurden wir dazu eingeladen, mitzutanzen, was wir mit viel Freude taten. Nach einer kurzen Präsentation zu der Entwicklung FELDAs wurden wir mit mehreren Jeeps durch das Dorf der Bewohner*innen gefahren, um Einblicke in ihr Leben zu erhalten. Dort wurden wir mit sehr leckerem und lang vorbereitetem Essen empfangen. Insgesamt durften wir uns drei verschiedene Häuser sowie die dazugehörigen Gärten anschauen. Wir waren sehr überrascht, mit wie viel Liebe die Häuser jeweils individuell gestaltet wurden. Die Gastfreundschaft der Bewohner*innen war für uns sehr überwältigend und wir sind nach wie vor sehr dankbar, die Möglichkeit erhalten zu haben, selbst mit den Bewohner*innen sprechen zu können.

Laura Reuter

© Niklas Elverich
© Niklas Elverich
© Niklas Elverich

Quellen:

  • Abazue, C.M., Er, A.C., Ferdous Alam, A.S.A., Begum, H., 2015. Oil Palm Smallholders and Its Sustainability Practices in Malaysia. Mediterranean Journal of Social Sciences. Vol. 6 No. 6. 482-488.
  • Awoh, E.T., Kiplagat, J., Kimutai, S.K., Mecha, A.C., 2023. Current trends in palm oil waste management: A comparative review of Cameroon and Malaysia. Heliyon 9. 1-10.
  • Schouten, G., Padfield, R., Kraamwinkel, D., 2023. Contested representations: A comparative analysis of palm oil sustainability in Malaysian and Dutch media. World Development Sustainability 3. Elsevier. 1-13.