zum Inhalt springen

Konsequenzen des Baus der Freundschaftsbrücke

Im fast zweiwöchigen Praktikum im Nordosten Thailands haben wir in vier verschiedenen Projektgruppen die Urbanisierungsprozesse in der Grenzregion zu Laos erforscht. Dafür haben wir uns in meiner Gruppe intensiv mit der Entwicklung der Infrastruktur in dem Gebiet beschäftigt. Ein Schwerpunkt war die Frage, wie der Bau der Friendship-Bridge die weitere Entwicklung in der Grenzregion beeinflusst hat. Um diese beantworten zu können und einen Gesamteindruck der Folgen dieses Infrastrukturprojektes zu erlangen, haben wir mit qualitativen und quantitativen Methoden gearbeitet. 

Nicht nur auf die Region bezogen habe ich durch das Praktikum neues Wissen, sondern vor allem neue Fähigkeiten in der gemeinsamen Arbeit an wissenschaftlichen Projekten hinzugewonnen. Der Austausch und die unterschiedliche Herangehensweise an unsere Thematik haben mir noch einmal den Wert internationaler Zusammenarbeit im wissenschaftlichen Diskurs verdeutlicht. In meiner Projekt-Gruppe haben Teilnehmende aus vier Nationen (Thailand, Myanmar, Indonesien, Deutschland) zusammengearbeitet. 

So haben wir unsere unterschiedlichen kulturellen Prägungen und Erfahrungen in die Arbeit einfließen lassen können und sind aus meiner Sicht zu einem ganzheitlicheren Ergebnis gekommen. Das ist eine Erkenntnis, die ich so vorher schon geahnt hatte, die mir den Wert multinationaler Teams und Zusammenarbeit aber noch einmal sehr nahegebracht hat. Hinzu kam, dass wir nicht nur basierend auf Literaturrecherche, sondern mit eigener empirischer Forschung neues Wissen generiert haben. Für die Erfahrung, dies in einem Land wie Thailand tun zu können, bin ich dankbar. 

Was wir in der Projektarbeit in Thailand gelernt haben, bezogen auf das wissenschaftliche Handwerk und die praktische Zusammenarbeit, werden wir auch für den Report und über das Projekt hinaus im Studium einsetzen können. 

Darüber hinaus hat das Praktikum auch bei mir persönlich zusätzlich dazu beigetragen, die eigene „westliche“ Sichtweise zu reflektieren. Andere Länder haben ihre eigenen Problemlösungen für gesellschaftliche Fragen entwickelt, die auch wir uns annehmen können.

Lina Köller