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Summer School „ Natural and Cultural Heritage in Delhi" (2016)

Erlebnisbericht zur DAAD Summer School von Gideon Hartmann (Teilnehmer)

Nachdem bereits im August die erste von drei interdisziplinären und interkulturellen Summer Schools zum Themenschwerpunkt Natural and Cultural Heritage as New Commons stattfand, leiteten Prof. Dr. Peter Dannenberg und Dr. Alexander Follmann im Oktober 2016 die zweite Veranstaltung des übergeordneten DAAD Netzwerkes Remapping the Global South.
Während im Rahmen der ersten Summer School mit der Nutzung und Zukunft des Tempelhofer Feldes in Berlin urbane Grünflächen im Fokus der Teilnehmer lagen, konzentrierte sich die Arbeit der Studierenden dieses Mal auf die periurbane Stadtentwicklung und deren Implikationen für die dortige Landwirtschaft in der Megastadt Delhi.

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An Hand des Fallbeispiels Faridabad, einer Satellitenstadt südlich der Megastadt Delhi, erforschten die Teilnehmer die rapide Transformation eines periurbanen Raums, welche typisch für viele Städte des Globalen Südens ist. Ehemals als Industriestadt entwickelt, wurde Faridabad lange Zeit vor allem mit seiner dominierenden, umweltbelastenden Industrie in Verbindung gebracht. In jüngster Zeit hat sich dies jedoch insofern geändert, als dass Faridabad zunehmend als Wohnstandort für Delhi von Bedeutung ist. Es wird davon ausgegangen, dass die Stadt von ehemals 1,4 Millionen Einwohnern im Jahr 2011 auf bis zu 3,9 Millionen bis zum Jahr 2031 wachsen wird. Demzufolge ist insbesondere der periurbane Raum von einer omnipräsenten Transformation vom ruralen hin zum urbanen Landschaftsbild geprägt. Weitreichende Investitionen in große Wohnprojekte treiben hier diesen Wandel schnell voran und gestalten somit die Zukunft der Stadt. Der Erhalt des natürlichen und kulturellen Erbes der Region ist dabei eine Herausforderung, die es unabdingbar macht zu erörtern inwiefern sich sozioökonomische und sozioökologische Praktiken und livelihoods dieser abrupten Entwicklung anpassen können. Das im Feld augenscheinliche Ausmaß und die Geschwindigkeit dieses Prozesses zeigte den Teilnehmern dabei die Relevanz dieser Erörterung auf.

Die 18 Doktoranden und Masterstudenten der Universität zu Köln sowie der Jawaharlal Nehru University arbeiteten in drei Forschungsgruppen, um mit einem Fokus auf die Landwirtschaft die Dynamiken um Faridabad zu dokumentieren. Durch die interdisziplinäre Zusammensetzung des Teilnehmerfelds, war es möglich verschiedene methodische Ansätze, wie qualitative und quantitative Interviews, die Teilnehmende Beobachtung, Fernerkundung mit Satellitenbildern sowie die Entnahme von Wasserproben anzuwenden. Dieser Methodenmix ermöglichte ein breites Bild auf die Akteurslandschaft und Prozesse, die die Urbanisierung des periurbanen Raumes vorantreiben und soll in Forschungs- oder Abschlussarbeiten der Studierenden festgehalten werden.

Das Veranstaltungsprogramm kann hier eingesehen werden.
Informationen zu den Forschungsergebnissen folgen in Kürze.

Kontakt und weitere Informationen

Peter Dannenberg
E-Mail: p.dannenberg@uni-koeln.de
Alexander Follmann
E-Mail: a.follmann@uni-koeln.de