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07: Gastfreundschaft im ‚Muang Pon Eco Village‘

Der fünfte Exkursionstag startete mit einem umfangreichen Frühstück im Royal Project. Zu regional angebautem Kaffee und Tee gab es thailändische Spezialitäten. Eine davon war der ‚Black Sticky Rice‘, dessen Herstellung wir im späteren Verlauf des Tages beobachten durften. Von dem Frühstückssaal fuhren wir zu einem nächsten Teil des Royal Projects – dem ‚Pang Tong Highland Royal Development and Service Center‘. Das Projekt wurde 1979 von König Rama IX. ins Leben gerufen und umfasst eine Fläche von fast 9.000 Quadratkilometer. Ziel des Projektes ist es, die Natur der Hochebene zu konservieren und die Stärken der lokalen Bevölkerungsgruppen zu fördern, um nachhaltige und sichere Lebensrealitäten zu schaffen. Vor Ort bekamen wir unter anderem Einblicke in die Landschaft und Agrarwirtschaft des Hochlandes. Deutlich wurden hier die Vielfalt und der Wert der lokalen Kompetenzen.

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© Malte Hochum
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© Merit Koch
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© Merit Koch

Neben der Besichtigung von Gewächshäusern mit regionalen Pflanzen durften wir Schafe füttern – deren Wolle die einheimische Textilindustrie fördert – und mit Lehrer:innen und ihren Schüler:innen in Kontakt treten. Sechs Schülerinnen führten uns einen traditionellen Tanz vor. Zum Abschluss fuhren wir in den kleinen Ort ‚Na Pa Paek‘, ein Beispiel für die konkrete Umsetzung des Royal Projects. Hier wurde deutlich, wie die Bewohner:innen durch das Projekt unterstützt werden, um sich selbst zu versorgen und ihre bestehenden Ressourcen und Kompetenzen optimal und nachhaltig einzusetzen.

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Um etwa 16:30 Uhr erreichten wir das ‚Muang Pon Eco Village‘ - eine kleine Community der ‚Thai Yai‘ welche nachhaltigen community-based tourism betreibt. Wir wurden herzlich mit Blumenketten und Erfrischungstüchern empfangen. Daraufhin führten uns lokale Guides, unter anderem Schüler:innen, durch das Dorf und ermöglichten uns, an sechs Stationen tiefere Einblicke in die traditionelle Handwerkskunst und Landwirtschaft der Thai-Yai. Zuerst besuchten wir den Tempel des Ortes. Zur aktuellen Jahreszeit lebt dort nur ein Mönch – der ‚Chief Monk‘ des Tempels.

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  • © Merit Koch
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Er gab uns Einblicke in seinen Alltag und brachte uns die grundlegenden Lebensgrundsätze des Buddhismus nahe. Die nächste Station war ein Kleidungsgeschäft. Die Frauen dort stellen die bunten Hemden und Röcke aus lokalen Materialien her und verkaufen diese für ungefähr 25 bis 40 €. Die dritte Station war ein Kleingarten, in dem die Familie verschiedenste Gemüsesorten und Kräuter anbaut. Etwa 80 % der Erträge werden für den Eigenbedarf genutzt oder an Nachbar:innen verschenkt. Der restliche Teil wird in umliegenden Ortschaften verkauft. An der vierten Station lernten wir, wie die Bewohner:innen Hüte aus Bambus flechten. Die Herstellung des traditionellen Hutes dauert drei Tage und erfordert viel Präzision. Die letzten beiden Stationen gaben einen Einblick in die Herstellung thailändischer Spezialitäten – einer Art süße Teigtasche aus Kokos und den bereits erwähnten ‚Black Sticky Rice‘. Die Bewohner:innen waren uns gegenüber sehr herzlich und offen, sodass wir uns bei der Führung durch das ‚Muang Pon Eco Village‘ sehr wohl fühlten und viel lernen konnten.

Zum krönenden Abschluss wurden wir von den Bewohner:innen der Ortschaft zu einem lang vorbereiteten Abendessen eingeladen. Neben thailändischen Gerichten hatten die Bewohner:innen auch etwas Deutsches zubereitet: Salat mit Tomaten, Möhren, Bohnen und Ei. Die Gastfreundschaft in dem Dorf war überwältigend. Am Abend wurde die Gruppe auf mehrere ‚Home Stays‘ aufgeteilt, was bedeutete, dass wir bei den Bewohner:innen zuhause schliefen. Die Unterbringung in einem ‚Home Stay‘ ermöglicht einen tiefen Einblick in die Lebensweise der Bewohner:innen und ist eine gute Möglichkeit, den Gewinn des Tourismus direkt in die Community fließen zu lassen – so wie es beim ‚community-based tourism‘ üblich ist.

Antonia

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