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10: Sukhothai

An unserem neunten Exkursionstag starteten wir mit den Vans um 7 Uhr von Maet Sot nach Sukhothai. Nach einer zweieinhalbstündigen Fahrt kamen wir am ‚Historischen Park‘ in Sukhothai an, welcher 1991 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Dieser befindet sich im Muang District in der Provinz Sukhothai. Die Stadt Sukhothai liegt etwa 440 km nördlich von Bangkok im Einzugsgebiet des Flusses Mae Nam Yom. Sie war im 13. und 14. Jahrhundert die politische und administrative Hauptstadt des ersten Königreichs von Siam und wird von Einheimischen auch ‚Mueang Kao‘ genannt (übersetzt ‚Alte Stadt‘).

Im Historischen Park bestaunten wir die Ruinen der Tempel und Klöster, die unter der königlichen Herrschaft errichtet wurden und die Anfänge der thailändischen Architektur darstellen. Besonders die Skulpturen, Wandmalereien und Dekorationen der verlassenen Tempel- und Klosteranlagen waren beeindruckend. Sie entsprechen dem erhabenen Kunststil, genannt "Sukhothai-Stil". Dieser gilt als einzigartiger künstlerischer Ausdruck des thailändischen Volkes und hat die nachfolgenden Kunststile in Thailand beeinflusst.

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  • © Malte Hochum
  • © Merit Koch
  • © Merit Koch
  • © Benedikt Kraas
  • © Niklas Elverich

An der Gedenkstätte für König Ramkhamhaeng – welcher zwischen ca. 1279 bis 1298 Herrscher des historischen Reiches von Sukhothai war – erfuhren wir, dass Ramkhamhaeng als Gründungsvater der thailändischen Nation sowie als mutmaßlicher Begründer der thailändischen Schrift gilt.

Unseren nächsten Stopp machten wir am Wat Sa Si. Dieser Tempel befindet sich mitten im Traphang-Trakuan-See und besitzt einen Chedi im ceylonesischen Stil. An der Ostseite des Chedi liegt der Wihan, der Aufenthaltsbereich oder Zufluchtsort sein kann, beispielsweise bei starken Regenfällen und vor allem von Wandermönchen während der Regenzeit genutzt wurde.

Nicht nur die Architektur des Sukhothai-Königreichs war einflussreich und innovativ. Auch das Wassermanagement war für die damalige Zeit sehr progressiv. Es lehnte sich an das Wassermanagement-Konzept der Khmer an und ermöglichte durch das Anlegen von Stauseen, Teichen und Kanälen die landwirtschaftliche, wirtschaftliche und rituelle Nutzung des Ortes. Das Anlegen von Wassergräben um die Stadtmauern herum, führte außerdem zu einer höheren Sicherheit der Bevölkerung.

Zum Schluss schauten wir uns noch den wohl wichtigsten Tempel im Historischen Park an – den Wat Mahathat. Er wurde von ca. 1292 bis 1347 erbaut und stellte zu dieser Zeit den größten buddhistischen Tempel des Landes dar. In der Mitte der Tempelanlage liegt auf einer quadratischen Erhöhung der zentrale Chedi, in dem sich einer Legende nach eine Reliquie Buddhas befinden soll. Das Wahrzeichen des Tempels ist eine sitzende Buddha-Statue auf rechteckigem Grundriss, die von Säulen umgeben ist.

Um den gesamten Historischen Park zu erkunden, hätten wir womöglich einen ganzen Tag gebraucht. Jedoch mussten wir den Zug um 14:44 Uhr in Phitsanulok nach Ayutthaya erreichen und somit ging es nach einer kurzen Mittagspause zurück in die Vans. Wir verabschiedeten und bedankten uns von den stets hilfsbereiten Van-Fahrern und begannen die ca. dreistündige Zugfahrt nach Ayutthaya, auf der wir beeindruckende Landschaften genossen und sogar einige Affen zu sehen bekamen.

Leonie Benchbaba, Pia Esser & Natalie Gabriel

© Benedikt Kraas