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11: Ayutthaya

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  • © Merit Koch
  • © Merit Koch
  • © Merit Koch

Unsere Reise nach Ayutthaya startete am Mittwochmittag des 22. Februar mit einer etwa vierstündigen Zugfahrt von Phitsanulok aus. Während der Fahrt konnten wir diverse Reisfelder und Wasserbüffel beobachten. Kurz vor der Ankunft am Bahnhof erhaschten wir einen schnellen Blick auf den Affentempel zu unserer Rechten: Egal, wo man hinschaute, ob auf den Tempel oder die Straßen drumherum, überall saßen und liefen Affen umher! So schnell wie wir den Tempel erblickten, waren wir allerdings auch schon wieder vorbei, mit einer eher milden fotografischen Erfolgsquote.

Gegen 18 Uhr erreichten wir unser Ziel und wurden am Bahnhof bereits von vier neuen Vans mitsamt sehr freundlichen Fahrern herzlich empfangen. Die ganze Exkursion über begeisterte uns immer wieder die großartige Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Thais!

Gemeinsam ging es nun ein paar Straßen weiter zu unserem gebuchten Hotel. Bei der Ankunft stellten wir fest, dass wir aufgrund von Platzmangel in ein anderes Hotel umgebucht werden sollten. Nach dem dortigen Check-In einigten wir uns recht schnell auf die liebevolle Namensgebung des Hotels mit der Bezeichnung „Geisterhaus“ bzw. „Ghost house“, da das große Gebäude während der Corona-Zeit leer stand und immer noch sehr verlassen auf uns wirkte.

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  • Abgeschlagener Buddhakopf © Miriam Knackstedt
  • Buddhakopf im Baum © Miriam Knackstedt

Am späteren Abend trafen wir noch einmal zusammen, um uns die Umgebung etwas näher anzuschauen und um den Hunger der Gruppe zu stillen. Wir entschieden uns für ein Restaurant nahe des Flussufers. Manche unter uns schätzten die bis dahin unbekannte Intensität der Schärfe des Grünen Currys falsch ein - und wenn sie nicht gestorben sind, dann essen sie heute kein grünes Curry mehr… :)

Am nächsten Morgen dokumentierten wir beim Frühstück erste krankheitsbedingte Ausfälle in der Gruppe. In leicht verringerter Anzahl zogen wir gegen acht Uhr zu Fuß los zum Historical Park. Bei einem Stopp auf dem Weg dorthin gaben uns zwei Studierende Informationen über die Stadtentstehung, internationale Verknüpfungen und Eigenschaften sowie die Zerstörung von Ayutthaya. Im Jahr 1767 wurde die Stadt im Krieg zerstört, wobei unter anderem auch viele Köpfe der unzählbar vielen Buddhafiguren abgeschlagen wurden. Das ist heutzutage immer noch gut zu erkennen.

Im Historical Park sind verschiedene große Tempelanlagen zu besichtigen. Von etwa neun Uhr bis viertel nach zehn sahen wir uns in Kleingruppen den Wat Mahathat näher an. Eine besondere Touristenattraktion dort ist ein steinerner Buddha-Kopf, der mit den großen Wurzeln eines Baumes „verwachsen“ ist. Die erste Frage, die wir uns stellten, war natürlich, wie der Kopf dort hinkam. Im Krieg befürchteten die Einheimischen den Verlust der abgeschlagenen Buddhaköpfe, weshalb sie sich dazu entschieden, diese zu verstecken. Viele Jahre später brach der vergrabene Kopf mit den Wurzeln des Baumes durch die Erdoberfläche und erblickte das Tageslicht! Wichtig zu beachten ist, sich vor den Kopf lediglich hinzusetzen und nicht zu stellen, damit Buddha der gebührende Respekt erwiesen wird.

Kurz vor halb elf zogen wir weiter zu einem anderen Tempel, dem Wat Ratchaburana. Dort bot sich uns die Möglichkeit, ein paar Stufen des alten Tempels zu erklimmen. Oben angekommen, eröffnete sich uns eine spektakuläre Aussicht!

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Um ca. 11:15 Uhr trafen wir uns zur SWOT-Analyse zu Ayutthaya, sprachen über die Stadtentwicklung und diskutierten anschließend über die heutigen Einflüsse des Tourismus auf die Stadt. 

Zu früherer Zeit waren die Stärken von Ayutthaya insbesondere die inselartige Lage mit der gegebenen Sicherheit durch die Flussumgrenzung. Außerdem boten die vielen vorhandenen Flüsse eine wichtige Möglichkeit zum Handeln, und die Stadt verfügte über ausgedehnte fruchtbare Böden.

Heutzutage beziehen sich die Stärken der Stadt vor allem auf den Tourismus, der insbesondere mit den Themenbereichen Kultur und Geschichte punkten kann. Speziell die Nähe zu Bangkok bietet eine hervorragende infrastrukturelle Lage.

Zu den Schwächen zu früherer Zeit lässt sich sagen, dass durch die bereits genannte inselartige Lage auch eine Isolation bzw. Einkesselung der Stadt erfolgte.

Mittlerweile gehört zu den Hauptproblemen die schwierige Erhaltung der historischen Monumente. Zudem haben die Bewohner immer wieder mit teils immensen Überschwemmungen und hohen Touristenzahlen zu kämpfen.

Um 11.30 Uhr traten wir den Rückweg zu unseren Vans an und passierten dabei das UNESCO-Zentrum und die University of Fine Arts. Neben der Straße begegnete uns zudem eine kleine Touristengruppe auf den Rücken von vier Elefanten. Ohne Frage für die meisten von uns sicher ein völlig neuer und spannender Anblick. Schnell aber sahen wir dies sehr kritisch: Die Elefanten hatten Ketten umgelegt, und der Umgang mit den Tieren wirkte auf uns nicht sonderlich artgerecht.

Nach dieser außergewöhnlichen Begegnung stand für uns die Weiterfahrt mit den Vans Richtung Kanchanaburi an. Die knapp 24 Stunden in Ayutthaya werden uns sicher als sehr abwechslungsreiche und interessante Zeit in Erinnerung bleiben! :)

Emily Hamm, Miriam Knackstedt