09: Mae Sot
Wir begannen unseren Tag früh mit einem Besuch des großen Morgenmarktes, der lebhaft und bunt war und die Bevölkerung mit einer Vielzahl von lokalen Produkten wie Kleidung, Obst, Gemüse, Snacks, Fleisch und Fisch versorgt. Die schmalen Wege zwischen den Marktständen teilten sich Fußgänger, Tuk-Tuks, Rad- und Mopedfahrer. Dementsprechend trubelig war die Atmosphäre, aber wie so oft schon auf den Straßen Thailands beobachtet, funktioniert der Verkehr einwandfrei, da sich alle Verkehrsteilnehmer sehr rücksichtsvoll verhalten.
Anschließend fuhren wir zur sogenannten Friendship Bridge, die den Grenzübergang von Thailand zu Myanmar bildet, wo uns eine Kommilitonin in einem Vortrag interessante Einblicke in die Geschichte und Lage von Mae Sot gab. Wir lernten viel über die ethnische Diversität der Region und die Bedeutung von Mae Sot als Handels- und Verkehrsknotenpunkt zwischen Thailand und Myanmar.
Unser nächster Halt war der Grenzmarkt Rim Moei an der thailändischen Grenze zu Myanmar. Der Markt ist ein lebhaftes Zentrum für den Handel mit Waren. Wir waren fasziniert von der Vielfalt der Produkte, die auf dem Markt angeboten wurden - von exotischen Gewürzen und Lebensmitteln bis hin zu Textilien und Kunsthandwerk. Hier wurde ein bunter Mix aus thailändischen und myanmarischen Waren angeboten. Auch neben der Markthalle wurde Handel betrieben: Myanmarische Händler hatten ihre Stände hinter Stacheldraht, der die Landesgrenze markiert, aufgebaut und reichten ihre verkauften Produkte durch den Zaun. Ein bedrückendes Bild!
Unsere letzte Station war eine Stadtführung durch die Innenstadt von Mae Sot, bei der Prof. Kraas uns einen Überblick über historische Gebäude, speziell Two-storey Shophouses, und die Stadtentwicklung von Mae Sot gab. Die in dem Vortrag theoretisch vermittelten Informationen konnten wir nun in der Stadt erkennen. Prof. Kraas führte uns durch die historische Innenstadt und erklärte anhand der Vielzahl von Edelsteinhändlern die Wertschöpfungskette des Edelsteinhandels und die Rolle von Mae Sot als wichtigster Handelspunkt von unverarbeiteten Edelsteinen, bevor diese nach Bangkok gelangen und dort zu Schmuck für den internationalen Markt verarbeitet werden. Anhand der historischen Gebäude, die bis in die 1920er Jahre reichen, sahen wir, wie traditionell gebaut wurde (vernacular architecture) und wie Material und Bauweise zu nachhaltigen und klimaangepassten Gebäuden führen.
Abends saßen wir mit unseren thailändischen Kolleg*innen zusammen und berichteten von unseren bis dato schönsten Momenten auf der Exkursion, denn es war leider Zeit, sich von unseren thailändischen Kolleg*innen zu verabschieden. An dieser Stelle möchten wir uns nochmal ganz herzlich für die grandiose Gastfreundschaft und die vielen spannenden Gespräche bedanken.
Den Abend ließen wir mit frischem Obst von einem kleinen Straßenstand in großer Runde ausklingen. Neben frischer Mango, die wir schon häufig in Kombination mit sticky rice verspeist haben, gab es auch Papaya, Melonen sowie Tamarinden und weitere Früchte zu probieren, deren Geschmack viel intensiver ist als wir ihn aus Deutschland kennen.