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Migrationsprozesse in Nong Khai

© Tonia Lierfeld

Jeden Morgen trafen wir uns um 8:30 Uhr zur Besprechung des individuellen Tagesablaufs der vier Gruppen. Danach arbeiteten wir eigenständig bis zum abendlichen Plenum um 17:00 Uhr, wo wir unsere bisherigen Erkenntnisse vorstellten. Diese Besprechungen wurden durch Präsentationen von Frau Professorin Dr. Kraas ergänzt, die uns methodische und inhaltliche Impulse gaben. 

Ab dem 12. Februar hielten wir deutschen Studierenden zusätzlich eigene Kurzpräsentationen zu Themen wie Tourismusentwicklung Thailands, Lao-Thai-Friendship Bridge oder ASEAN-Bündnis, um unser Wissen zu vertiefen und den wissenschaftlichen Austausch zu fördern und somit unsere Feldforschung zu unterstützen. 

Ich war Teil der Forschungsgruppe, die sich auf die Migrationsdynamiken in Nong Khai konzentrierte. Unser Forschungsprozess wurde von folgender Forschungsfrage geleitet: "What are the main drivers for Laotian labor migrants to come to Thailand, and which role does Nong Khai play as a border crossing point?". Unsere Forschung basierte auf qualitativen Methoden, wie Interviews und informellen Gesprächen. Diese führten wir vom 8. bis einschließlich 14. Februar und transkribierten diese parallel zwischen dem 9. und 15. Februar. Ergänzend dazu betrieben wir Literaturrecherche, um unsere Erkenntnisse zu untermauern. Trotz Herausforderungen in der Feldarbeit gelang es uns, als Team zusammenzuarbeiten und Probleme gemeinsam zu lösen. 

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Die Forschungsphase wurde am 15. Februar mit der letzten Nacht in Nong Khai abgeschlossen. Am folgenden Morgen, dem 16. Februar, nahmen wir an einer Veranstaltung teil, die speziell von der Universität Khon Kaen für uns organisiert wurde. In einer festlich geschmückten Halle wurden wir herzlich empfangen. Es war beeindruckend zu sehen, wie viel Mühe und Aufmerksamkeit in die Veranstaltung gesteckt wurde. Wir Studierende waren dazu aufgefordert auf der Bühne kurz zu präsentieren, welche Erkenntnisse und Erfahrungen wir in den vergangenen Tagen gesammelt hatten. Da es das erste Mal war, dass ich vor einem so großen Publikum sprach, war ich sowohl nervös als auch aufgeregt. Die Aufregung legte sich jedoch, als nach den Kurzvorstellungen kulturelle Beiträge wie Gesang, Tanz und interaktive Spiele, wie „Reise nach Jerusalem“, den Raum mit einer angenehmen, lockeren Atmosphäre füllten. Anschließend fuhren wir mit einem Bus zum Campus der Universität Khon Kaen, dessen beeindruckende Größe und Infrastruktur fast wie eine eigene Stadt innerhalb der Stadt wirkt. Zudem hatten wir das Glück den Night Market der Universität zu besuchen. Die letzten beiden Abende verbrachten wir im Campus-Hotel der Universität Khon Kean. 

Am Morgen des 17. Februar hatten wir das Privileg, den Präsidenten der Universität zu treffen. Das Treffen war sehr formell und verstärkte meine Nervosität, jedoch wurde diese Anspannung durch die herzliche Begrüßung gelöst. Anschließende erhielten wir zusätzlich eine kurze Führung durch das Gebäude des Präsidenten. Diese Begegnung war eine einmalige Chance, die ich sehr zu schätzen weiß. Am Nachmittag des gleichen Tages präsentierten alle vier Gruppen ihre Feldforschungsergebnisse. Dabei standen vor allem die Art und Anwendung unserer Methoden im Vordergrund, die uns zu unseren Erkenntnissen, führten. Die von uns gehaltenen Präsentationen stellten uns auch vor die Herausforderung, mit wenig Vorbereitungszeit spontan zu reagieren, was von uns Flexibilität und Spontaneität erforderte. Am 18. Februar, trafen wir uns noch einmal in der Architektur-Fakultät der Universität Khon Kaen, um die letzten Eindrücke zu reflektieren und den offiziellen Abschluss der Forschungsphase einzuleiten. 

All diese Erfahrungen haben mich nicht nur fachlich weitergebracht, sondern auch persönlich geprägt. Besonders wichtig war, dass wir in unserem Projekt stark aufeinander angewiesen waren, was mein eigenes Bewusstsein für die Bedeutung von Vertrauen und Kommunikation in der Feldforschung, förderte. 

Zusammenfassend blicke ich mit großer Dankbarkeit auf diese intensive Zeit zurück. Es war eine herausfordernde, aber auch bereichernde Phase, die mir sowohl beruflich als auch persönlich weitergeholfen hat. Besonders dankbar bin ich für die Menschen, die ich kennenlernen durfte, und die Unterstützung der Lehrenden, die uns bei dieser einzigartigen Erfahrung begleitet haben.

Tonia Lierfeld