Indien 2020
Urbanisierungsprozesse in Nordindien: Delhi, Shimla, Chandigarh, Gurgaon, Agra, Varanasi, Bodhgaya und Kolkata
Im Rahmen des Geographie-Studiums ist es üblich, dass Studierende im Rahmen einer Großen Exkursion zwei Wochen lang (zumeist ins Ausland) reisen, wo sie unter der Leitung sowie akademischen Begleitung ihrer Dozenten an verschiedenen Orten mit geographischen Schwerpunktthemen vertraut gemacht werden, teils auch kleine eigene Erhebungen (Kartierungen, Gespräche, Interviews) durchführen.
08.03.2020: Vorexkursion: Delhi auf eigene Faust
Am Tag vor der Exkursion erkundeten Cathrin, Laura, Lioba und ich Delhi bereits auf eigene Faust. Unser erster Standort war das Red Fort, eines der klassischen ersten Anlaufpunkte für heimische und internationale Touristen. Die Festungsanlage wurde für den Moghulherrscher Shah Jahan gebaut und liegt in Shahjahanabad, der Altstadt von Delhi. An dem Sonntag war der Weltfrauentag und wir durften ohne Eintritt zu bezahlen die Anlage besuchen.
09.03.2020: Shahjahanabad - Das nasse Labyrinth
Unser allererster Tag führte uns an einen Ort, der rückblickend bei vielen von uns am eindrucksvollsten in Erinnerung bleiben sollte. Am Morgen des 09.03.2020 versammelten wir uns erstmals im kleinen Foyer des Hotels Florence. Voller Vorfreude blickten wir einander in die Augen - das Feldbuch fest in der Hand. Jetzt geht es endlich los!
08.-10.03.2020: Interpretationen aus Delhi
Hier gibt es einige eindrucksvolle Bilder mit kurzer Beschreibung aus Delhi zu entdecken.
11.03.2020: Brotzeit auf indisch
Fragt man auf Reisen andere Mitreisende nach Dingen, die sie in der Fremde am meisten vermissen, erkennt man (wenn nicht am Akzent) Deutsche oftmals daran, dass eines der ersten Dinge, die ihnen einfallen, das deutsche Brot ist.
12-13.03.2020: Interpretationen aus Shimla
Ein beeindruckender Aussichtspunkt auf die Stadt, Heritage Walk, bei dem viele britische Bauten zu besichtigen sind sowie die allgegenwärtigen Treppen Shimlas.
12.03.2020: Shimla - Das Gewitter
Wie oft sprechen wir von den Lektionen, die uns bestimmte Lebenssituationen bescheren. Es können auch nur kleine Lehren sein, die wir nie vergessen werden und die entweder für uns persönlich gelten oder für uns als Teil einer Gruppe. Die meisten Lektionen, die das Leben für uns bereithält, entspringen unerwarteten Situationen und Konstellationen. In Shimla (12.02.2020), war einer dieser Tage.
12.03.2020: Wir haben JA gesagt
Man hat im Leben oft die Gelegenheit ja zu sagen. Dieses kleine Wort ja - profan und alltäglich; so gut wie allgegenwärtig. Wahrscheinlich benutzten wir diese kurze und prägnante Vokabel knapp hundert Mal am Tag. Sagen ja zum Kaffee, ja zur Rikscha, ja zum letzten Preis. Wir bestätigen damit Angaben, bejaen Fragen, nicken ab. Aber nur in den seltensten und einzigartigsten Fällen folgt danach eine indische Hochzeit. So geschehen auf unserer Exkursion am 12.03.2020 in Shimla.
12.03.2020: Shimla: Labyrinth eng - steiler Bergstraßen
Noch vor der Ankunft im Hotel in Shimla ist uns die extrem unübersichtliche Verkehrssituation in der Stadt aufgefallen. Diese wird durch die Hanglage der Stadt, verbunden mit einem extremen Bevölkerungswachstum und damit dem Anstieg des Individualverkehrs in den letzten 15 Jahren zusätzlich befeuert.
13.03.2020: Toy Train-Fahrt von Shimla nach Kandaghat
Da waren wir nun. Noch von der Spontanhochzeit am Abend zuvor etwas ausgelaugt, ging es in alter Manier früh morgens wieder aus dem Bett. Mit gepackten Sachen begaben wir uns zum Frühstück und waren bereit, die nächste Etappe in Angriff zu nehmen. So aufregend, wie wir uns die kommende Fahrt mit dem Toy Train vorgestellt hatten, so schwierig war es dann doch dort hinzukommen.
13.03.2020: Freizeit in Indien – Leisure Valley
Am späten Nachmittag kommen wir in Chandigarh an, schlüpfen in unsere Regenjacken und wollen endlich die Stadt sehen, auf die wir so gespannt sind. Chandighar entstand kurz nach der Unabhängigkeit Indiens 1947 als neue Hauptstadt der Bundesstaaten Punjab und Haryana. Für dieses wichtige Projekt wurde der renommierte Architekt Le Corbusier engagiert.
14.-15.03.2020: Interpretationen aus Chandigarh
Alle geplanten Gebäude mussten sich der generellen Stadtplanung unterordnen und abgesegnet werden. So ähneln sich vor allem die Universitätsgebäude und andere öffentliche Gebäude und Regierungseinrichtungen von Stil her.
14.03.2020: Unterwegs in Chandigarh
Gestern sind wir in Chandigarh angekommen. Ganz anders als die bisher besuchten indischen Städte besticht die vom Schweizer Architekten Le Corbusier geplante moderne Hauptstadt der nordindischen Bundesstaaten Punjab und Haryana vor allem durch ein gradliniges Straßennetz, Ordnung und Sauberkeit.
15.03.2020: Chandigarh – Vom Reißbrett in die Realität
Am 13. März ging es für uns weiter nach Chandigarh, eines der Ziele, auf das ich mich am meisten gefreut hatte. Die Entstehungsgeschichte von Chandigarh ist faszinierend und ich war besonders gespannt darauf, wie der theoretische Plan der Stadt in der Realität umgesetzt wurde, ob die Aufteilung der Stadt und die entsprechenden Funktionen erhalten waren und eingehalten werden und wie sich das Leben in einer Stadt wie Chandigarh gestaltet.
16.03.2020: Agra - Tagesausflug Taj Mahal
Nachdem wir den Stress mit den Buchungen der Rückflüge bewältigt hatten, unternahmen wir noch, wie geplant, unseren Tagesausflug nach Agra. Der Tagesausflug war noch ein kleiner Trost, weil wir unsere große Exkursion wegen der weiteren Ausbreitung von COVID-19 frühzeitig abbrechen mussten. Mit viel Vorfreude trotz auch mulmigem Gefühl sowie ein bisschen Verspätung haben wir uns mit einem Privatbus auf den Weg nach Agra gemacht.
17.03.2020: Unterwegs in Gurugram
Unweit von Delhi, im Bundesstaat Haryana befindet sich die Satellitenstadt Gurugram. Die Stadt erlebte in den letzten 25 Jahren eine rasante Stadtentwicklung und ist nach Faridabad die stärkste urbanisierte Stadt im Bundesstaat Haryana, sowie die zweitbevölkerungsreichste des Bundesstaates.
17.03.2020: Die Odyssee der Rückkehr
Am 15.03.2020 hat Corona auch schlussendlich Indien erreicht. Nachdem wir aus Chandigarh mit dem Bus nach Delhi angereist waren, reisten wir weiter nach Gurgaon mit der Metro der Yellow Line. Wir wurden vorher mit Masken ausgestattet, welche im wesentlichen als eine Vorsichts- und Schutzmaßnahme gegenüber der indischen Bevölkerung dienten. Schon beim Aussteigen waren uns Blicke aufgefallen...
16.-19.03.2020: Zurück in andere Realitäten
So war das alles nicht geplant ... Doch es kommt manchmal im Leben völlig anders als vorgesehen, leider nun in dramatischem Kontext. In den letzten Tagen schon fühlte es sich ziemlich surreal an: Zwei Tage nach unserer Einreise waren bereits erteilte indische Visa für Ausländer für ungültig erklärt worden, es kam niemand mehr rein. Beim abendlichen Lesen der Nachrichten erfuhren wir von rasant steigenden Infektionen und Todesfällen in Italien und Spanien.
20.03.2020: Wie es in Deutschland mit unserer Exkursion weiterging…
Zwar mussten wir die Exkursion vor Ort in Indien abbrechen und sind alle wohlbehalten früher oder später in Deutschland angekommen, aber unser „Abenteuer“ Indien-Exkursion war deswegen noch lange nicht vorbei. Es ging weiter, und zwar Online – aus unserer Indien-Exkursion wurde somit kurzerhand eine e-Exkursion.
21.03.2020: e-Bodhgaya
Auf Bodhgaya hatten wir uns sehr gefreut. Die kleine Stadt im Bundesstaat Bihar mit knapp 50.000 Einwohnern ist nicht nur für Buddhisten ein heiliger Ort, sondern auch für viele Hindus. Wir mussten uns nun damit anfreunden, die Stadt virtuell ein bisschen besser kennenzulernen.
22.03.2020: e-Kolkata für Jedermann
– und jede Frau, jede/n Lehrende/n, StudentIn und SchülerIn. Ein weiterer Tag e-Exkursion. Die ersten beiden Tage stundenlanger e-Lehre hatten uns durchaus beansprucht. Zwar waren wir nicht den Herausforderungen des gelebten Alltags in indischen Megastädten ausgesetzt ...
23.03.2020: e-Gurgaon/Gurugram, Urbanisierungsprozesse in Indien
Heute ging es in unserer e-Exkursion nach Gurgaon bzw. Gurugram. Eigentlich waren wir auf der R-Exkursion (gemeint: der real stattgefunden habenden) ja bereits in dieser Boomtown angekommen und waren im Begriff, dieses Paradebeispiel rasanter, globalisierter Stadtentwicklung in Indien erkunden.
24.03.2020: e-Exkursion Acht-Städte-Vergleich, Synthese
Acht Städte Indiens – eine kleine Zahl angesichts von tausenden Städten in Indien. Laut dem Government of India, Ministry of Housing and Urban Affairs, hat Indien 7935 Städte (basierend auf der bisher letzten Volkszählung 2011); 2001 waren es noch 5161 Städte.