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04: Tourismus in Island - 2021?

Januar 2017 © Frauke Kraas

Von den 2,195 Mio. ausländischen Touristen, die 2017 nach Island einreisten, kamen gut 26% aus den USA, knapp 15% aus Großbritannien, gefolgt von etwa 7% aus Deutschland. Etwa 4,5% kamen je aus Kanada und Frankreich sowie knapp 4% aus China (Ferdamalstofa 2019). 2008 hatten die Zahlen noch bei etwa 500.000 Touristen gelegen; 2015 reisten bereits 1,262 Mio. und 2016 schon 1,768 Mio. Touristen ein - Tendenz steigend. Hohe Zuwächse bescherten bis 2019 Touristen aus Russland, den USA, China und anderen asiatischen Staaten. Bei weiterhin dominantem Sommertourismus stiegen die Zahlen seit 2012 deutlich auch während anderer Jahreszeiten; dabei hielten sich der Wintertourismus und die kombinierten Zahlen für Einreisen im Frühling und Herbst in etwa die Waage. Während im Winter der Großraum Reykjavik, der "Golden Circle" (Thingvellir, Geysir, Gullfoss) und die Südküste zentrale Reiseziele sind, diversifizieren sich die Ziele in der Sommersaison. Die Abhängigkeit der Volkswirtschaft vom Tourismus stieg: 2018 trug der Tourismus bereits zu 39% der Gesamtexporteinnahmen Islands bei.

Der Höchststand von etwa 2,3 Mio. touristischer Einreisen (sechsmal mehr als Island Einwohner hat) wurde 2018 erreicht. 2019 fielen die Zahlen erheblich, nämlich um etwa 14% - nicht nur, aber mitbedingt durch den Konkurs der "Billigfluglinie" Wow Air. Seit 2016 bereits wurde das Phänomen des "overtourism" diskutiert.

Soweit - kurz zusammengefasst - einige Zahlen zum Tourismus Islands. Und dann begann 2020 die Covidpandemie ... Wie überall in Europa und der Welt gingen die Einreisen massiv zurück, der Tourismus in Island kam nahezu vollständig zum Erliegen.

Und wie sieht es 2021 bisher aus? Das Isländische Fremdenverkehrsamt Ferdamalstofa berichtet von deutlich steigenden Zahlen seit Jahresbeginn. In den Medien wird auf hohe Buchungsstände hingewiesen; mündliche Berichte erreichen uns mit Aussagen wie „es ist schon fast so voll wie 2018 – nur die „Asiaten“ fehlen“.

Laut Iceland Review sind nur 7% der isländischen Bevölkerung über 16 Jahren bisher nicht geimpft. Doch bei steigenden Inzidenzwerten (speziell durch die Deltavariante des Virus) wurden angesichts der damit verbundenen Unsicherheiten gerade die "Culture Night" (21.8.) abgesagt und der Reykjavik Marathon in den September (18.9.) verschoben. Die Behörden bleiben vorsichtig.

Das bedeutet für uns: Wir werden uns die Lage der jüngsten Entwicklungen des Tourismus in Island selbst etwas näher ansehen - und die damit verbundenen strukturellen Veränderungen vertiefen! In knapp 14 Tagen wollen wir starten …

Frauke Kraas