Tag 14 (13.09.): Buntes Island
Tag 3 unserer digitalen Reise startet nach der Frage des allgemeinen Gemütszustandes mit den Wetterfröschen. Diese haben Vorhersagen für sechs Standorte, an denen wir uns derzeit jeweils aufhalten – beziehungsweise an denen wir uns gerade laut Reiseroute eigentlich befinden sollten. Die Wetteraussichten sind bunt gemischt und reichen von sonnigen 26 °C über Nebel bis hin zu regnerischen 7 °C.
Unser erster virtueller Standort dieses Tages ist das in der aktiven Vulkanzone liegende Landmannalaugar. Hier erwartet uns ein farbenfrohes Spektakel der meist rotbraunen Rhyolithberge. Kalk und Schwefel schaffen weitere farbliche Akzente in gelb, weiß, grau und blau. Hinzu kommen Moose, die grüne Flächen zaubern. Neben der malerischen Umgebung überzeugt uns die geothermische Oase im Hochland mit den heißen Quellen. Diese sind maßgeblich für den Namen Landmannalaugar, da dieser so viel bedeutet wie „die warmen Quellen der Leute von Land“. Jahrhunderte lang dienten die natürlichen Bäder Erholungssuchenden als ein Ort der Zuflucht und Entspannung. Auch heute noch sind die Hot Pots ein beliebtes Ziel der Touristen nach den Wanderungen durch die bunte Landschaft.
Weiter führt unsere Reise in die Feuerschlucht Eldgjá. Sie ist die größte Vulkanspalte auf der Erde und entstand bei einem der gewaltigsten Ausbrüche des Holozäns vor über 1000 Jahren. Rechts und links ragen steile Basaltwände mit rotgefärbten Oxidationen auf. Über zwei Kaskaden stürzt der Ófærufoss in die Schlucht hinein und verleiht dem Ort etwas Mystisches. Die Norðari-Öfæra durchfließt nun die Schlucht und hinterlässt durch ihren blauen Schleier grüne Polster aus Moosen.
Für den nächsten Stopp in Kirkjubæjarklaustur verlassen wir das Hochland nun endgültig. Nach den einsamen Landschaften der letzten Tage überrascht es uns wenig, dass Kirkju mit seinen überschaubaren 135 Einwohnern ein wichtiges Dienstleistungszentrum entlang der Ringstraße darstellt. Frühe Bekanntheit erlangte die Ortschaft durch ein Nonnenkloster im 12. Jahrhundert. Interessant machen Kirkju zudem mehrere Feuerpredigten im 18. Jahrhundert, welche den Ort angeblich vor Lavaströmen der Laki-Ausbrüche verschont haben.
Wie vielfältig und abwechslungsreich Island ist, zeigt uns auch nochmal der nächste und letzte Standort des heutigen Tages am Jökulsárlón. Hierbei handelt es sich um den größten, bekanntesten und mit über 280 Metern Tiefe auch den tiefsten Gletschersee des Landes. Die Lagune ist mit dem Schmelzwasser der Gletscherzunge Breiðamerkurjökull des Vatnajökull gefüllt. Die Besonderheit bilden abgebrochene Eisberge des Gletschers im See, welche weiße, blaue und schwarze Farben aufweisen.
Nach den vielen bunten Eindrücken der heutigen (virtuell gesehenen) Standorte erfahren wir aus drei Vorträgen noch Genaues über den Handel, den Verkehr sowie die Rohstoffwirtschaft Islands.
Beendet wird der Tag mit der Verteilung weiterer Recherchearbeiten für den morgigen Tag, damit wir auch dann wieder wirkungsvolle Eindrücke mittels Bildern, Videos und Dokumentationen der virtuell zu besuchenden Standorte haben werden.
Tanja Rausch