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Tag 02 (01.09.): Auf ins Hochland

Karahnjuka: Kraftwerk © Leon Gurol

Nach einer kurzen Nacht müssen wir früh am Morgen bei sehr kühlen Temperaturen wieder raus aus den teilweise feuchten Zelten. Drei unter uns Verrückten schrecken die kühlen Temperaturen nicht ab. Noch vor dem Frühstück wagen sie es in den eiskalten Lögurinn zu springen. Nach der morgendlichen Stärkung und anschließendem Lagerabbau brechen wir auf in den uns umgebenden größten Wald Islands. Bester Ort, um uns mit dem eigentlich vertrauten Kompass zu beschäftigen. Dabei liegt die Betonung auf eigentlich. Denn wirklich vertraut war damit niemand. Das nennt man dann wohl „super Geographen“. Zum Glück sieht das nach einer kurzen Einführung anders aus. Jedenfalls bis zu der nächsten Weggabelung. Trotzdem finden wir den Weg zurück zum Campingplatz.

Gegen frühen Mittag machen wir uns voller Vorfreude auf ins Hochland. Bereits bei den Serpentinen hat unsere Maggy mit dem Anstieg zu kämpfen. Nach mehreren hundert Metern Höhenunterschied ändert sich die Landschaft schlagartig. Um uns herum nur noch karge weitläufige Vegetationsflächen. Angekommen am Kárahnjúkar-Staudamm sind wir von den riesigen Wassermassen beeindruckt, die die Staumauer herunterschießen. Mit Blick auf einen Regenbogen an dieser Stelle wird die hungrige Meute mit Skyr und isländischen Blaubeeren versorgt.

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Waldweg mit Kompass © Julius Seher

Die Weiterfahrt ist abenteuerlich und beginnt mit einer ruckeligen Schotterstraße. Erstmalig fährt Maggy vor und verfährt sich prompt. Nach kurzer Verzögerung geht es mit der ersten Flussüberquerung munter und aufregend weiter. Zwischen Lavafeldern und Grundmoränen entdecken wir einzigartige Gesteinsphänomene. Von Windkantern über Trollbrote bis hin zu Lavabomben ist alles dabei. Ein weiteres Highlight auf der Route ist die Herdubreið, die Königin der Berge Islands. Ausnahmsweise sogar mit sichtbarem Gipfel.

Durch viele spontane Stopps am Straßenrand, tolle Highlights sowie die holprigen Straßenverhältnisse brauchen wir doch länger als geplant. Spontan disponieren wir um und steuern Dreki anstatt des Kverkfjölls an. Ein spektakulärer Sonnenuntergang über einem Gletscherfluss erwartet uns auf der neuen Route und zeigt, dass wir alles richtig gemacht haben. Um Mitternacht gibt es noch eine Präsentation über Nationalparks und Naturschutz. Beendet wird der spannende Tag, zum zweiten Mal, mit eindrucksvollen Nordlichtern.

Celina Dicken und Tanja Rausch