Große Exkursion Malaysia und Singapur – Was liegt vor uns?
Während Vorlesungen und Seminare konzeptionelles Wissen und Verständnis von geographischen Inhalten, Theorien und Modellen in zumeist abstrakter Form lehren, dienen Exkursionen und Praktika darüber hinaus dazu, konkrete Inhalte vor Ort unmittelbar zu erfahren und verstehen. Sie erlauben zudem, Fachinhalte mit deutlich mehr Zeit und Ruhe zu diskutieren, weil Lehrende und Studierende weitaus längere Zeit miteinander teilen, wenn sie unterwegs und vor Ort, auch mit lokalen Experten und Bewohnern, diskutieren. Keine anderen Lehrveranstaltungen ermöglichen ein derart intensives und unmittelbares Lehren und Lernen wie Exkursionen und Praktika. Kaum anderswo im Studium ist so direktes „Netzwerken“ zwischen Studierenden möglich: Oft halten die Verbindungen im zukünftigen Berufs-, teils auch Privatleben, jahre-/jahrzehnte-/lebenslang!
Praxisorientiert zu lehren, lernen und forschen durch direkte fachliche Auseinandersetzung vor Ort und in unmittelbarer Erfahrung gesellschaftlicher, ökonomischer, politischer Strukturen und Akteure, gehört zum Geographie-Studium so zentral hinzu wie in den Naturwissenschaften die Arbeit im Labor bzw. in Geistes- und Gesellschaftswissenschaften das Arbeiten mit Texten und Sozialphänomenen.
Im Rahmen des Studiums führen Große Exkursionen über i.d.R. vierzehn Tage in Nah- oder Fernräume. Die inhaltlichen und regionalen Ziele und Schwerpunkte variieren. Studierende werden unter der akademischen Leitung von Lehrenden mit geographischen Schwerpunktthemen vertraut gemacht. Ergänzend werden in Exkursionen kleinere eigene Erhebungen (etwa: Befragungen, Kartierungen, Interviews) durchgeführt. Ziel ist es, dass die Studierenden vor Ort mit geographischen Fragestellungen und Realitäten der Mensch-Umwelt-Forschung konfrontiert werden und eigene praxisnahe Erfahrungen sammeln.
Die Große Exkursion hatte dieses Mal Malaysia und Singapur zum Ziel. Gemeinsam mit zwei Kolleginnen und einem Kollegen verschiedener malaysischer Universitäten, die in Penang und Kuala Lumpur dabei waren und mit denen wir teils seit mehr als zwanzig Jahren enge institutionelle Partnerschaft pflegen, wurden mehrere Städte und Regionen des westlichen West-Malaysia besucht; zudem standen Orte in den Cameron Highlands und der Stadtstaat Singapur auf dem Programm. Der inhaltliche Schwerpunkt richtete sich auf Forschungsfragen der nachhaltigen, transformativen Stadt- und Regionalentwicklung (Details dazu dann in den einzelnen Blogeinträgen). Am 9. Februar 2024 starteten wir – in Penang. Von dort arbeiteten wir uns stückweise südwärts durch: Ipoh, Tanah Rata, Genting, Kuala Lumpur, Putrajaya, Cyberjaya, Melaka, Forest City – und zuletzt drei Tage Singapur. Aber lesen Sie selbst … - viel Vergnügen und spannende Einsichten im virtuellen Begleiten der Exkursion ….
Frauke Kraas