Während Vorlesungen und Seminare konzeptionelles Wissen und Verständnis von geographischen Inhalten, Konzepten, Theorien und Modellen in zumeist abstrakter Form lehren, dienen Exkursionen und Praktika darüber hinaus dazu, konkrete Inhalte vor Ort unmittelbar zu erfahren und verstehen. Sie erlauben zudem, Fachinhalte mit deutlich mehr Zeit und Ruhe zu diskutieren, weil Lehrende und Studierende weitaus längere Zeit miteinander teilen, wenn sie unterwegs und vor Ort Fachinhalte diskutieren. Keine anderen Lehrveranstaltungen ermöglichen somit ein derart intensives, unmittelbares gemeinsames Lehren und Lernen wie Exkursionen und Praktika. Und kaum anderswo im Studium ist so intensives „Netzwerken“ zwischen Studierenden möglich – oft halten die Verbindungen im zukünftigen Berufs-, teils auch Privatleben jahrelang!

In der direkten fachlichen Auseinandersetzung vor Ort und in unmittelbarer Erfahrung gesellschaftlicher, ökonomischer, politischer Strukturen und Akteure, auch praxisorientiert zu lehren, lernen und forschen, gehört zum Geographie-Studium so zentral hinzu wie etwa in den Naturwissenschaften die Arbeit im Labor bzw. in Geistes- und Gesellschaftswissenschaften die Auseinandersetzung mit Texten und Sozialphänomenen.

Im Rahmen des Studiums führen Große Exkursionen über i.d.R. vierzehn Tage in Nah- oder Fernräume. Die inhaltlichen und regionalen Ziele und Schwerpunkte variieren. Studierende werden unter der Leitung und akademischen Begleitung von Lehrenden mit geographischen Schwerpunktthemen vertraut gemacht. Ergänzend werden in Exkursionen kleinere eigene Erhebungen (etwa: Befragungen, Kartierungen, Interviews) durchgeführt. Ziel ist es, dass die Studierenden vor Ort mit geographischen Fragestellungen und Realitäten der Mensch-Umwelt-Forschung konfrontiert werden und eigene praxisnahe Erfahrungen sammeln.

Die Große Exkursion hatte dieses Mal Thailand zum Ziel. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen verschiedener thailändischer Universitäten, mit denen wir teils seit mehr als zwanzig Jahren enge institutionelle Partnerschaft haben, wurden zahlreiche (Regional-)Städte und Regionen schwerpunktmäßig des Nordwestens besucht; zudem standen Orte Zentralthailands und die Hauptstadt Bangkok auf dem Programm. Der inhaltliche Schwerpunkt richtete sich auf Forschungsfragen der nachhaltigen, transformativen Stadt- und Regionalentwicklung (Details dazu dann in den einzelnen Blogeinträgen). Am 14. Februar 2023 starteten wir – zuerst in Bangkok. Von dort ging es in den Nordwesten, zuerst nach Chiang Mai. Aber lesen Sie selbst … - viel Vergnügen und spannende Einsichten im virtuellen Begleiten der Exkursion ….

Frauke Kraas