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Duschen auf Burmesisch

Unsere Dusche im Danu-Dorf. © Monika Langer

…wie kann man mitten im Dorf unter freiem Himmel duschen, wenn es keine Duschkabine gibt? Und alle Dorfbewohner zugucken? ...

Was für eine Frage! Dafür gibt es doch den Badelongyi! Ein Badelongyi ist wie ein normaler Longyi – ein langer Wickelrock. Der wird nun unter den Armen festgebunden, dann reicht er bis zu den Knien. Einen riesigen Lacherfolg bei den Burmesen erzielt man, wenn man nicht nur oben und unten verwechselt, sondern ihn auch noch auf links an hat. Und das, obwohl wir vorher eine mehrminütige Einweisung erhalten haben. Auch die Dorfbewohner hatten ihren Spaß. Wir eigentlich noch viel mehr! Die schwierigste Aufgabe stand uns noch bevor. In der Hocke sitzend und mit einem Sandförmchen schöpfend musste das Wasser alle Körperstellen erreichen, vor allem reinigen. Ungünstig, wenn die Erdanziehung zu stark wird und der Longyi dann etwas herunterrutscht. Auch nicht viel hilfreicher, wenn eine Hand zum Festhalten außer Gefecht gesetzt ist. Unsere lachenden Zuschauer, die hereinbrechende Dunkelheit und mit ihr Moskitos, das kalte Wasser und unbekannte, bestimmt giftige Tiere ließen uns die Herausforderung mit Bravour und in ungeahnter Geschwindigkeit bestehen. Den verbliebenen Dreck verschluckte die Dunkelheit…

Michaela Schily und Isabela Prinz