„Urbaner Tourismus in Thailand und Myanmar“ (5.-18.9.2019)

Zwei Wochen lang reisen Studierende im Rahmen des Geographie-Masterstudiums gemeinsam mit einer Dozentin oder einem Dozenten zumeist ins Ausland, um unter akademischer Leitung an verschiedenen Orten geographische Schwerpunktthemen zu vertiefen. Auch kleinere eigene Erhebungen (wie etwa Kartierungen, Expertengespräche oder Interviews) werden oft eingebunden. Zentrales Ziel ist es, dass die Studierenden jenseits der „üblichen“ Lehrveranstaltungen – in denen es primär um Grundlagenwissen, forschungsbezogene Spezialkenntnisse oder methodische Fähigkeiten geht – unmittelbar vor Ort mit sehr komplexen geographischen Fragestellungen und Realitäten konfrontiert werden und diese mit sehr viel Zeit intensiv reflektieren und Schlussfolgerungen für Handlungsoptionen reflektieren können. Dazu gehören immer auch andere gesellschaftliche und kulturelle Kontexte, die beispielsweise in Planungsprozessen oder der Entwicklungszusammenarbeit oft eine wesentliche Rolle spielen.

Dieses Mal hatte ich als regionale Exkursionsziele Thailand und Myanmar ausgewählt; thematisch sollten Entwicklungsprozesse und -optionen des urbanen Tourismus in unterschiedlichen Metropolen und Städten im Vordergrund stehen, darunter das globale Zentrum Bangkok ebenso wie regionale Metropolen wie Chiang Mai, Taunggyi oder Mandalay sowie Grenz- und Kleinstädte mit je besonderen endogenen Entwicklungspotentialen (etwa Chiang Rai, Tachileik oder Kengtung).

Der Kontrast zwischen dem seit Beginn der 1970er Jahre zunehmend in die internationale Welt eingebundenen Thailand und dem seit 1991 in bemerkenswertem Öffnungsprozess stehenden Myanmar versprach besondere Lehr- und Lerneffekte. Die Erfahrung zeigt, dass man erst dann, wenn man vor Ort mit den komplexen Realitäten der Schwellen- und Entwicklungsländer konfrontiert ist, vertieft über Akteure, Handlungsoptionen und Mechanismen unterschiedlicher Gesellschaftssysteme und ihrer Funktionsweisen beginnt vertieft nachzudenken.

Nach knapp einem Jahr Vorbereitung, in denen die Konzeption der Exkursion erarbeitet, umfangreiche planerisch-organisatorische Schritte und das intensive Vorbereitungsseminar umgesetzt worden waren, starteten wir Anfang September 2019 von Bangkok aus. Vor uns lagen zwei Wochen gemeinsamer Reise durch zwei sehr unterschiedliche Staaten …. Von den inhaltlichen Arbeiten, den einzelnen Stationen, zahlreichen Erlebnissen und Begegnungen sowie Reflektionen und Vergleiche vermitteln die nachfolgenden Blogeinträge einige textliche und bildliche Eindrücke.

Den thailändischen und myanmarischen Kolleginnen und Kollegen sowie Studierenden vor Ort danken wir sehr herzlich für alle Unterstützung! Die Redaktion des Blogs übernahmen dankenswerterweise Marie Behrenbruch, Joshua Bühler, Yasmin Heinrichs und Anne Kreutz gemeinsam. Sie haben, unterstützt durch Anissa Vogel und Stefan Strauss, tiefe und authentische Einblicke und Eindrücke der Exkursion festgehalten. Frau Dorina Kley leistete in bewährt-bester Weise die Umsetzung auf der Homepage. Allen sehr herzlichen Dank dafür!

Frauke Kraas, 11.08.2021