11.09.2019

Der siebte Tag auf unserer Exkursion war der Tag, an dem wir zum ersten Mal myanmarischen Boden betreten sollten. Bis es soweit war, wartete noch die Strecke zwischen Chiang Rai und Mae Sai auf uns. Um noch den ein oder anderen interessanten Stop einzulegen, fuhren wir von Chiang Rai aus in zwei Minibussen einen kleinen Umweg an der laotischen Grenze entlang. Dort hielten wir zuerst an einem riesigen Grenzübergang zwischen Thailand und Laos, der die Dimensionen der grenzüberschreitenden Bewegungen zeigt. Da wir zur Mittagszeit dort waren, in der üblicherweise nicht die Hauptzeit von Grenzüberschreitungen ist, kam uns das Grenzgebäude geradezu lächerlich groß vor. Das Gebäude, das ja eigentlich die Länder Laos und Thailand miteinander verbindet, ist zugleich Symbol für den chinesischen Einfluss in der Region, denn ein Großteil des grenzüberschreitenden Verkehrs kommt aus China.

Wir fuhren weiter am Mekong entlang Richtung Westen, immer Laos im Blick, das auf der anderen Seite des Mekong River liegt. Die Region in Nordthailand ist geprägt von vielen landwirtschaftlichen Flächen, unter anderem in Form von Reis- und Maisfeldern, die wir auf der Fahrt passierten. Zum Ende der Strecke kamen wir zum Goldenen Dreieck, dem Ort, an dem der Mae Sai River und der Mekong River ineinander fließen, und an dem Thailand, Myanmar und Laos aufeinandertreffen. Die Region um das Goldene Dreieck herum ist besonders spannend, da sie in der Vergangenheit besonders für ihren Schlafmohnanbau und die Opiumproduktion bekannt war. Zwar ist der Mohnanbau in diesen Ländern rückläufig und in Thailand kaum noch vorhanden, doch Myanmar ist immer noch der zweitgrößte Opiumproduzent der Welt. Auch für andere Aktivitäten sind die schlecht zugänglichen, ethnisch vielfältigen Gebiete des Goldenen Dreiecks ein Hotspot. So werden neben Opium auch Metamphetamine produziert. Auch für unregistrierten Handel und Glücksspiel ist die Region berüchtigt. Von Glücksspiel konnten wir uns noch am selben Abend in Tachileik ein Bild machen.

In Mae Sai fuhren wir direkt zur Grenze. Für mehr hat die Zeit, wie so oft, nicht mehr gereicht. Der Grenzübergang erfolgte zu Fuß und mehr oder weniger problemlos. Auf der anderen Seite in Myanmar waren wir direkt eine kleine Attraktion. Eine große europäische Reisegruppe sieht man dort wohl auch nicht alle Tage.

Marie Behrenbruch