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06: Reisen mit Covid

Waschgelegenheiten DRAUßEN mit Desinfektionsmittel © Frauke Kraas

Kein leichtes Kapitel … und es zu schreiben, tut durchaus etwas weh. Natürlich waren wir uns der Tatsache sehr bewusst, dass die Gefahr, unterwegs an Covid zu erkranken, real war – obwohl wir alle selbstverständlich deutlich vor Reisebeginn durchgeimpft, zudem negativ getestet waren und wir uns vierzehn Tage vor Abreise in freiwillige Abstinenz zu anderen Menschen begeben hatten. Wir hielten uns während der gesamten Bahnfahrt von Köln nach Hirthals und während der Fährüberfahrt von Hirtshals nach Seyðisfjörður in allen Innenräumen (selbst im Sportraum!!) streng an die bekannten AHA-Regeln, wir trugen konsequent FFP2-Masken – auch dann und dort, wo Andere es eben (zu unserer Entgeisterung!) nicht taten! Das Gleiche galt auch auf Island dort, wo AHA-L-Regeln nicht einhaltbar waren (etwa in Waschräumen); wir gingen nicht einkaufen, setzten uns nicht in die warmen Gruppenunterkünfte (etwa in Hütten, auch wenn es draußen bitterkalt war) und nutzten nicht die Gemeinschaftsräume (etwa auf Campingplätzen). Kurz: Wir taten alles, was möglich war, um uns (und andere) zu schützen!

Welche Regeln galten unterwegs? In Deutschland bestand Maskenpflicht, und in den Zügen verstieß nahezu niemand dagegen. Doch sobald wir die deutsch-dänische Grenze überschritten hatten, trug fast niemand mehr dort (außer uns!) eine Maske – ein ungutes Gefühl. Auf der Fähre? Niemand mehr (außer uns!) trug Maske … - so nehmen wir an, dass wir uns das Virus dort eingefangen haben.

Hüttenhinweise an einer Hütte, die wir aber nicht betreten haben © Frauke Kraas

Als nach einigen eiskalten Hochlandnächten in Island einige von uns leichte Halsschmerzen und Schnupfen bekamen, lag das im Bereich des Erwartbaren (so, wie bei früheren Exkursionen auch). Als aber am 9. Tage der Exkursion zwei Teilnehmer von Geschmacksverlust berichteten, war klar, dass wir uns alle testen lassen – mit dem traurigen Ergebnis, dass es eine Reihe von uns „erwischt“ hatte.

Die Regeln in Island sind weitgehend klar: Die positiv Getesteten müssen für 10-14 Tage in ein zur Isolationsstation des Landspitali (National University Hospital of Iceland) umfunktioniertes Hotel im Stadtzentrum von Reykjavik. Negativ Getestete werden vor die Wahl gestellt, sich entweder in ein Quarantänehotel in Reykjavik zu begeben oder binnen 48 Stunden Island zu verlassen (und sich im Heimatland in Quarantäne zu begeben). Das weitere Vorgehen wurde auf dieser Basis in der Gruppe gemeinsam besprochen und entschieden – und unsere Exkursion wird seither, zwei Tage später, nun in hybrider Form fortgeführt – teils aus der Isolationsstation, teils von unterschiedlichen Standorten in Deutschland. In digitalen Lehrformaten haben wir alle ja seit Beginn der Pandemie einige Erfahrung … - dennoch: das unschätzbare Privileg acht Tage intensivster Vor-Erfahrung, in realer Vor-Ort-Lehre nimmt uns niemand mehr! Das war es absolut wert! Und vielleicht hängen wir noch etwas an …

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© Frauke Kraas
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© Frauke Kraas

Wir werden im Blog weiter berichten, prospektiv: über Vorzüge und Nachteile der Isolation, die digitale Exkursion, nächste Standorte und Themen zu Island - auch, um dieser Facette einer Reise in Pandemiezeiten den Schrecken zu nehmen. Und auch diesen Lichtblick lassen wir uns nicht nehmen: Der Gedanke beginnt zu reifen, 2022 gemeinsam erneut nach Island zu reisen (fliegen!) und die reale Reise fortzusetzen.

Frauke Kraas