Tag -4 (27.08.): Umsteigeritis & die "Sekt-Gabis"
Während die einen sich nachts aus dem Bett quälen, ahnt der andere Teil der Gruppe noch nicht, was sie an diesem Tag erwartet. Bepackt wie die Esel entern die ersten Acht um 06:11 Uhr ihren Ersatzzug Richtung Hamburg. Beste Plätze gesichert, wird nach der anfänglichen Müdigkeit das ganze Abteil unterhalten. Zeitnah steigert eine feierwütige Truppe von Sekt-Gabis, jede ausgestattet mit einer eigenen Minibar, den Lärmpegel. Punkt acht Uhr rollen die ersten Flaschen durch den Waggon. Fazit: Mülleimer voll - "Sekt-Gabis" voll. Beim intensiven Kartenspiel tauen alle auf und lernen sich besser kennen. Mit 1,5h Stunden Verspätung wird die Gruppe beinah voneinander getrennt, da sich die Zugtüren eigensinnig schließen. Nach dem kurzen Schockmoment und einer netten U-Bahnfahrt erreichen wir unsere "Maggy", das Herzstück der Exkursion.
Während wir gut behütet und versorgt von Bernd bei rasanten 80km/h die stundenlange Autobahnfahrt in unserem fahrbaren Wohnzimmer genießen, zittern die anderen, ob sie jemals in Hirtshals ankommen werden. Laut Definition der Deutschen Bahn fährt der Zug pünktlich nach Fahrplan. Sie starten also mit Verspätung und das Elend zieht sich den ganzen Tag weiter. Zuerst gilt es, sich Plätze für die Reise nach Hamburg zu suchen. Dabei bezieht eine 6er-Gruppe eine 6er-Kabine und verstaut dort die 15 Gepäckstücke in meisterhafter Tetris-Manier. Aufgrund von nicht unüblichen Problemen der Deutschen Bahn ist die gesamte Fahrt über nie klar, ob alle Anschlusszüge erreicht werden. Um wenigstens die Ankunft in Hirtshals am selben Tag zu gewährleisten, wird ein Sprinter auserkoren, der der bepackten Meute die Zugtüre aufhält. So wie die Gruppe im lang ersehnten Hirtshals aus dem Zug stürzt, flüchtet ein Passagier bereits eine Station vor seinem eigentlichen Ziel vor der unfassbar sympathischen Truppe. Mit der frohen Botschaft, dass aufgebaute Zelte anstelle einer Nacht in einer Lagerhalle auf sie warten, erreicht der zweite Teil der Gruppe um 23 Uhr ausgelaugt und hungrig den Campingplatz. Zum Glück noch pünktlich, um auf unsere zwei Geburtstagskinder anzustoßen und für sie zu singen. Nach einem verspäteten Abendessen alias Mitternachtsmahl und tonnenweise Quinoa im Bauch, freuen sich alle ins Zelt zu fallen.
Celina Dicken, Sylvia Kohl, Michael Kohl, Rebecca Müller