08: Unsere isländischen Freunde
Unsere beiden neu gewonnen isländischen Freunde haben wir das erste Mal bei unserer Ankunft am Hafen in Seyðisfjörður getroffen. Zu diesem Zeitpunkt ahnten wir noch nicht, wie gut wir uns mit den beiden verstehen würden. Sie warteten dort schon voller Vorfreude und auch Aufregung mit ihrem, von ihrem Reiseunternehmen Tanni Travel zur Verfügung gestellten, geländetauglichen Reisebus auf uns. Die beiden kamen uns gleich sehr sympathisch rüber, was auf Gegenseitigkeit beruhte, sodass wir direkt die typisch isländische Anrede „Du“ eingeführt haben. Nun konnte unsere gemeinsame unvergessliche Reise beginnen.
Ihr zur Verfügung gestellter Bus wurde mit der Zeit zu unserem fahrenden Klassenzimmer, das neben dem Transport zu unseren Standorten, für Referate, Recherchen, zum Arbeiten und Unterhalten, aber auch zur Ladestation unserer ganzen elektronischen Geräte wie Laptops, Kameras oder Smartphones genutzt wurde. Gerade an kalten Abenden, an denen noch Referate gehalten wurden, waren wir sehr dankbar und froh, diese in unserem fahrenden Klassenzimmer halten zu dürfen. Besonders war auch, dass wir immer sicher zu unseren Standorten transportiert wurden, sodass man auch das ein oder andere Mal (nach einer kurzen Nacht, die dem Beobachten der unfassbar schönen Polarlichter geschuldet war) ein Auge zu machen konnte.
Nicht nur die tolle und sichere Logistik war für unsere isländischen Freunde wichtig. Sie waren generell eine ausgezeichnete Bereicherung für uns alle. Wir konnten ihnen immer unsere vielen Fragen zu Island und zur isländischen Kultur stellen, die sie immer wieder gerne mit Begeisterung und voller Leidenschaft beantwortet haben. Darüber hinaus brachten sie uns auch einige isländische Wörter bei. Dabei mussten wir mit Erstaunen feststellen, dass diese manchmal dem Deutschen ähnelten. Ein Beispiel dafür ist „Gute Nacht“, was wir uns jeden Abend immer gegenseitig gewünscht haben. Wir konnten ihnen dann „Gute Nacht“ auf Deutsch, Englisch oder aber eben auf Isländisch „Góða nótt“ wünschen. Damit konnten wir unseren vorher nicht vorhanden isländischen Wortschatz ein wenig erweitern.
Darüber hinaus hatten sie an einem Abend auch eine Überraschung für uns. Sie führten uns noch ein wenig in die isländische Kultur und Tradition ein. An dem Abend haben wir in unserem fahrenden Klassenzimmer auf unsere gemeinsame Reise und unsere Freundschaft angestoßen. Aber nicht mit irgendeinem Getränk! Es gab einen typischen isländischen Schnaps aus Kümmel und Kartoffeln: Brennivin. Dazu gab es für die „Mutigen“ aus unserer Gruppe eine weitere isländische Spezialität, die man unmittelbar vor dem Trinken des Schnaps isst: getrocknete Haistückchen (mit einem sehr speziellen und starken Geruch, der sich binnen weniger Sekunden im ganzen Bus verteilte). Dem größten Teil unserer Gruppe schmeckte das getrocknete Haifleisch, sodass ein zweites Mal angestoßen wurde (mit und ohne Haifleisch).
Weiterhin sorgten die Beiden während der ganzen Reise für Spaß mit isländischer Musik oder einem Spiel, bei dem wir in der Stadt Akureyri die Stufen bis zur Kirche zählen sollten. Am Abend wurden dann die Ergebnisse abgegeben und die Preise (isländische Schokolade, Islandhandschuh …) verteilt.
Ein weiterer wirklich toller Aspekt war, dass die beiden uns immer mit Rat und Tat zur Seite standen und immer wieder, egal was war, mit Herz und Freude geholfen haben. Dabei konnten wir die isländische Vernetzung untereinander mit Familie, Freunden und Bekannten (was eine Besonderheit der isländischen Bevölkerung und Kultur darstellt) bestens mitbekommen.
An dieser Stelle möchten wir uns auch noch einmal bei unseren beiden isländischen Freunden von Herzen bedanken!!! Über die kurze Zeit sind sie zu einem festen Bestandteil unserer Gruppe geworden. Es ist zwischen uns eine tolle und sehr enge Freundschaft entstanden!!! Takk fyrir!!!
Sylvia Kohl