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Tag 18 (17.09.): Horizonterweiterung

Reykjanes Ausfallstraße zum Flughafen © Frauke Kraas

So langsam nähert sich unsere Reise, in Realität und auch digital, dem Ende zu. Zeit also, zurückzublicken und das Gelernte in Wert zu setzen. Doch zunächst startet der Tag mit unseren heiß geliebten Wetterfröschen, die uns, wie jeden Tag auf Exkursion, das Wetter für den nächsten Tag durchgeben, egal wo wir uns gerade befinden.

Heute führt uns unsere Reise in die Vorstädte Reykjaviks. Mit leckerem Instant-Kaffee oder auch richtigem Kaffee (für die in Deutschland) schlendern wir virtuell mit Walk-Through-Videos durch Hafnarfjördur und Kopavogur. Zwar ersetzt ein Video niemals die echte Betrachtung vor Ort, doch wir bekommen einen Eindruck über das Wohnen, Leben und Arbeiten, kurzum gesagt, die funktionale Mischung. Die in den letzten Jahrzenten explosionsartig gewachsenen Städte sind ein Paradebeispiel für den Suburbanisierungsprozess. Als Reaktion auf den Platzmangel und damit einhergehenden, steigenden Bodenpreise in Reykjavik selbst, haben sich Hafnarfjördur und Kopavogur zu selbst wichtigen Standorten in unmittelbarer Nähe zu Reykjavik entwickelt. Fun Fact: Die zwei Vorstädte Reykjaviks sind auch gleichzeitig die zweit- und drittgrößten Städte Islands mit jeweils 40.000 bzw. 30.000 Einwohnern.

Blaue Lagune bei Dunkelheit © Frauke Kraas

Im Anschluss lassen wir unserer Kreativität freien Lauf und versuchen uns als Regionalplaner. In Gruppenarbeit entwickeln wir Entwicklungsmaßnahmen von Akureyri, dem Hochland und der Region um den Mývatn auf Grundlage einer SWOT-Analyse, um Potenziale zu erschließen. Dabei erkennen wir die Komplexität, aber auch die Möglichkeiten, welche die Regionalentwicklung bietet, und erfreuen uns an einigen innovativen Ideen. Besondere Highlights sind der Mýsliriegel, einem Müsliriegel aus Mücken vom Mývatn (s. Blog zu Tag 7, falls Ihr nicht versteht, worauf das anspielt) oder auch Möglichkeiten der Festivalisierung, wie die zukünftigen Rockfestivals „Mucken mit Mücken“ und „Rock am Schlot“, Festivals bei denen man einfach in Bewegung bleiben muss … um vor den Mücken wegzulaufen.

Doch genug „blue-sky-thinking“, wir wollen den Blick wieder Richtung Erde und auch auf unser eigenes Leben richten. Die gruppeninterne Fortbildung und Sprechstunde hat für jeden Antworten parat, um im Studium, im Beruf und generell im Leben die Dinge aus einer neuen Perspektive betrachten zu können. Von Masterarbeiten über CV bis hin zu Promotion und den späteren Berufsmöglichkeiten tauschen wir uns aus und bekommen viele unserer Fragen, die wir uns teilweise bisher noch nie gestellt haben, beantwortet. Wir haben für jedes Anliegen ein offenes Ohr.

So wendet sich in den späten Abendstunden unser Blick nicht nur Richtung Horizont, sondern auch auf unsere ganz eigenen Horizonte.

Thomas Barucha, Alex Parré