Tag 08 (07.09.): Riesig und doch ganz klein…
Der Morgen unseres 8. Tages auf Island erwartet uns weniger „summig“ als zuvor. Noch sind wohl alle Mücken am Schlafen, doch das sollte sich leider recht bald ändern. Gott sei Dank machen wir uns bald auf den Weg Richtung Akureyri und wir können unsere improvisierten Imkermasken hinter uns lassen.
Am Godafoss gibt es, Gott sei Dank, keine Mücken. Der Anblick des „göttlich“ gesprochenen Wasserfalls, in dem die Heiden damals ihre Götterbilder versenkt haben, um den christlichen König Dänemarks zu besänftigen, lässt uns ganz klein wirken. Mit circa 12 Metern Höhe ist der Godafoss zwar nicht der höchste Wasserfall Islands, aber die 1000 Kubikmeter pro Sekunde, die den Wasserfall herunterrauschen, sind sehr beeindruckend.
In Akureyri bekommen wir dann die gesamte Gewalt der Zivilisation zu spüren. So viele Menschen und Häuser sind wir gar nicht mehr gewöhnt. Um uns nicht ganz so klein in einer so „großen“ Stadt (ca. 20.000 Einwohner) zu fühlen, erklimmen wir die 108 Stufen zur Kirche. So schnell wir uns auch wieder an die Zivilisation gewöhnt haben, so schnell ist sie auch wieder vorbei. Das Freilichtmuseum Glaumbaer wartet auf uns. Die Hütten zeigen uns eindrucksvoll, wie die Menschen noch bis in das 20. Jahrhundert aus Torf ihre Häuser gebaut haben und ohne Brennstoff beheizt haben. Das lässt uns zugleich erstaunen, aber auch sehr groß fühlen. Alle Exkursionsteilnehmer über 1,70m müssen sich ducken, um sich um die niedrigen Querbalken der Räume herumzubewegen. Besonders beeindruckend ist, dass die Menschen dort alles selbst hergestellt haben, was sie zum Leben benötigen. Das tun wir bald darauf auch und machen uns an die Herstellung unseres Abendessens an unserem heutigen Camping in Varmahlid. In der Nacht werden wir von unfassbar intensiven Polarlichtern begeistert: hell, farbig, dynamisch wabernd ….
Thomas Barucha