Der morgendliche Regen in Island spiegelt an Tag 16 den Gemütszustand aller wider. Trotz des offensichtlichen Wetters geben unsere beiden Wetterfrösche bei ihrem täglichen Wetterbericht alles, um die Stimmung aufzuheitern. Die erste Arbeitseinheit nutzen wir für organisatorische Themen, wie das Klären der aktuellen Corona-Lage und Berichte zum allgemeinen (Wohl-)Befinden. Auch ein kurzer Exkurs in Bezug auf Literaturrecherche und Urheberrechte findet in unserem strammen Tagesablauf Zeit. Die verbleibende Zeit des ersten Blocks nutzen wir für die Videorecherche unserer nächsten digitalen Reiseziele und die Aufbereitung theoretischer Grundlagen zur Regionalentwicklung. Um die Inhalte möglichst übersichtlich und umfassend darzustellen, werden das eigens erstellte Padlet ergänzt und die verschiedenen Aspekte wirtschaftlicher Handlungsfelder in der Gruppe präsentiert.

Unsere imaginäre Reise führt uns dann zum Krýsuvík-Vulkansystem und dem Fagradalsfjall. Das Krýsuvík-Vulkansystem stellt eine Gruppe von Basaltkratern und kleinen Schildvulkanen dar, zu denen auch der Vulkan Fagradalsfjall gehört. Bei dem System handelt es sich um eins von aktuell fünf aktiven Vulkansystemen Islands, dessen letzte Eruption im 14. Jahrhundert zu verzeichnen ist. Der Fagradalsfjall-Spaltenschwarm bildet einen sekundären Teil des Krýsivík-Vulkansystems und befindet sich seit Februar 2021 in einer seismisch aktiven Phase. Magmaintrusionen bedingten bereits über 50.000 Erdbeben und Hebungen des Bodens.

Der Þingvellir-Nationalpark stellt das letzte digitale Ziel auf unserem heutigen Tagesprogramm dar. Zusammen mit dem Wasserfall Gullfoss und den Geysiren des Haukadalur zählt der Nationalpark zum „Golden Circle“, den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Islands. 1930 gegründet ist Þingvellir nicht nur landschaftlich, sondern auch historisch bzw. kulturell von großer Bedeutung. So wurde dort bereits um 930 die traditionelle Versammlung Alþingi abgehalten, eines der ältesten Parlamente der Welt. Zudem stellt Þingvellir den Gründungsort der isländischen Republik dar, die dort am 17. Juni 1944 ausgerufen wurde. 1930 wurde das Gebiet zum Nationalpark ernannt und 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Im Anschluss an unseren heutigen digitalen Exkursionstag haben wir uns noch immer nicht an Zoom satt gesehen. Den Abend lassen wir also gemeinsam mit dem ein oder anderen Kaltgetränk vor der Kamera ausklingen und blicken gespannt auf die noch kommenden Tage.

Michael Kohl, Rebecca Müller